Stresowstraße
Rothenburgsort (1869), nach der Familie Stresow. Sie besaß das Gehöft, auf das die Straße zuführt.
Der Bankier und Geldwechsler Meno Hermann Stresow (5.5.1750 Hamburg -3.4.1812 Hamburg) war Inhaber eines Bankgeschäftes, das er von seinem Vater Hermann Joachim Stresow übernommen hatte. Die Firma firmierte seit 1773 unter dem Namen „H.J. Stresow und Sohn“.
Hermann Joachim Stresow (27.8.1711 Arup bei Apenrade – 25.3.1783 Hamburg) hatte das Wechsel- und Bankgeschäft 1738 von Meno Hinrich Balemann übernommen. Im Jahr der Übernahme hatte der damals 27jährige Hermann Joachim Stresow Anna Caecilie Krogmann (1719-1807) geheiratet. Das Paar bekam neun Kinder, darunter Zwillinge (geboren: 1739, 1741, 1741, 1742, 1744, 1746, 1748, 1760, 1763). Einer der Zwillinge starb am Tag seiner Geburt, der andere Zwilling wurde nur 1 ½ Jahre alt. Zwei weitere Kinder erreichten nur ein Lebensalter von rund einem Jahr. 1)
Sein Sohn Meno Hermann Stresow heiratete 1781 im Alter von 31 Jahren die zehn Jahre jüngere Sophie Johanna Franziska Gries (17.10.1760 Hamburg – 14.1.1831 Hamburg). Das Paar bekam sechs Kinder (geboren: 1782, 1786, 1987, 1790, 1793, 1796). Ein Kind starb bereits im Alter von vier Jahren. Die Familie wohnte am Grimm und besaß am Billwerder Ausschlag ein Gartengrundstück. 1797 kaufte Meno Hermann Stresow das große Gehöft bei Rothenburgsort, welches dem Senator Wilhelm Amsinck (siehe: Amsinckstraße) gehörte. Später erwarb der Stockfabrikant H. C. Meyer (siehe: Stockmeyerstraße) das Gehöft.
Das Bankgeschäft ging in dritter Generation an den Sohn Hermann Joachim Stresow (9.6.1787 Hamburg - 30.3.1840 Hamburg), der nach seinem Großvater benannt war.
1817 heiratete der damals 30jährige Hermann Joachim Stresow Caroline Cäcilie Berkhan (24.4.1791 Hamburg – 17.4.1870 Hamburg), Tochter des Hauptpastors Berkhan an St. Katharinen. Das Paar wohnte im Elternhaus von Hermann Joachim Stresow am Grimm 11. Das Paar hatte keine leiblichen Kinder; es nahm als Pflegetochter Pauline von Lind (gen. Stresow) (1825-1911) auf, Tochter eines mittellosen dänischen Hauptmanns.
Caroline Stresow sorgte als Bankiersgattin für die schulische Ausbildung einiger Kinder ihrer Freunde und Verwandten. Dem Andenken ihres Mannes gewidmet, gründete sie 1856 das Stresow-Stift und ließ an der Ecke Lange Reihe / Danziger Straße ein Haus bauen, in dem 24 bedürftige über 50 Jahre alte Witwen und Jungfrauen christlichen Glaubens gegen eine geringe Miete wohnen konnten. In Zeiten der Inflation musste das Gebäude verkauft werden. 1927 wurde in Volksdorf ein Neubau eingeweiht. 2)