Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Amsinckstraße

Hammerbrook (benannt wahrscheinlich 1842. Hierzu fehlt allerdings ein Amtlicher Anzeiger als Quellennachweis. Die Straße wird erstmals Im Amtlichen Anzeiger von 1956 genannt). Im Amtlichen Anzeiger von 1956 gibt es in der Erläuterung keine Namenspräzisierung. 1) Aus unterschiedlichen Quellen ist zu ermitteln, dass die Amsinckstraße nach Wilhelm Amsinck (19.7.1793 Hamburg – 4.1.1874 Hamburg) benannt sein soll; Senatssyndikus, verdient gemacht um die Erschließung des Hammerbrooks.


Siehe auch: Schubackstraße
Siehe auch: Beim Amsinckpark

Wilhelm Amsinck war ein Sohn des gleichnamigen Bürgermeisters Wilhelm Amsinck (5.1.1752 Hamburg – 21.6.1835 Hamburg) und dessen Ehefrau Elisabeth Schuback (28.10.1764 Hamburg – 13.3.1794 Hamburg), Tochter des reichen Kaufmanns Johannes Schuback (1732-1817) (siehe: Schubackstraße), dem das Handelshaus „Johannes Schuback & Söhne“ gehörte. Durch die 1785 erfolgte Heirat mit Elisabeth Schuback sicherte Wilhelm Amsinck senior den wirtschaftlichen Wohlstand seiner Familie auf Generationen hinaus.

„Das bis heute existierende Unternehmen ist auf den Überseehandel spezialisiert. 1837 wurde das Handelshaus von Elisabeths und Wilhelms Sohn Johannes Amsinck (1792-1879) übernommen, nach dem dieser 1817 zunächst Teilhaber im Betrieb seines Großvaters geworden war. Elisabeths jüngere Brüder Johannes (1766-1822), Nicolaus Conrad (1769-1835) und Georg Schuback (1782-1817) waren ebenfalls alle Teilhaber im väterlichen Handelshaus, stellten jedoch keine Erben und so ging das Unternehmen an die Familie Amsinck.“ 2)

Wilhelm Amsinck junior, der Sohn von Wilhelm Amsinck senior und Elisabeth Amsinck, geb. Schuback – und nach dem die Straße benannt wurde - hatte noch fünf Geschwister. Er studierte Jura und wurde Advokat in Hamburg,1824 dann Richter am Niedergericht und 1827 Senatssyndicus.

„Besondere Verdienste erwarb sich Wilhelm Amsinck nach dem Großen Brand von 1842 als Präses der Rat- und Bürgerdeputation für den Wiederaufbau der Stadt. (…) Speziell für seine Verdienste um die Entwässerung des Hammerbrooks – die Voraussetzung für dessen spätere Bebauung – wurde 1842 die Amsinckstraße nach ihm benannt.“ 3) Zu dieser Zeit lebte Amsinck noch.

Amsinck besaß einen Bauernhof in Hamburg Stellingen und war seit 1824 verheiratet mit Maria (Mary), geb. von Schwartz (28.2.1805 Hamburg -18.3.1877 Hamburg). Sie war die Tochter von Henriette, geb. Lütgens und des Kaufmanns und Generalkonsuls Heinrich Wilhelm von Schwartz. Das Paar hatte dreizehn Kinder. Das erste Kind gebar Maria Amsinck 1826, das letzte 1849.

Der Straßenname zeigt Bezüge zum Kolonialismus auf. Siehe dazu im digitalen Geschichtsbuch unter: https://geschichtsbuch.hamburg.de/wp-content/uploads/sites/255/2017/07/AB-SEK-I-Stra%C3%9Fennamen-Projekt-1.pdf Diese Bezüge gibt es zu der Handelsfirma „Schuback“, in der auch Familienmitglieder der Amsincks tätig waren (siehe: Schubackstraße).

Es stellt sich hier aber die Frage, ob der Bezug zum Kolonialismus auch auf den Straßennamensgeber Wilhelm Amsinck junior zutrifft, denn Wilhelm Amsinck jun. war nicht in der Firma Johannes Schuback & Söhne tätig. Er verdiente sein Geld als Advokat und Richter. Sein älterer Bruder Johannes Amsinck (1792-1879) hatte das Geschäft Johannes Schuback & Söhne übernommen.4)