Thusneldastraße
Stellingen, seit 1929, benannt nach Thusnelda (14 nach Christus), Tochter des Cheruskerhäuptlings Segestes, Gattin des Cheruskerfürsten Arminius
Siehe auch: Arminiusstraße
Siehe auch: Cheruskerweg
Thusnelda war die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und wurde von Arminius (siehe: Arminiusstraße) aus der Burg ihres Vaters entführt – man vermutet, mit ihrem Einverständnis. Das Paar heiratete. Doch Thusneldas Vater konnte sich damit nicht abfinden. Er hasste Arminius dafür, dass dieser gegen seinen Willen seine Tochter geheiratet hatte. Und so raubte Segestes, ein Jahr nach der Hochzeit seiner Tochter mit Arminius, diese wieder zurück.
Arminius, der bei der Entführung seiner schwangeren Frau durch ihren Vater abwesend gewesen war, belagerte nun die Burg Segestes, um seine Ehefrau Thusnelda zurückzuholen.
Daraufhin rief Segestes, ein Freund der Römer, Gemanicus zur Hilfe. Die Römer zwangen Arminius, sich zurückzuziehen und befreiten Segestes, der als Dank dafür seine Tochter den Römern als Geisel auslieferte.
Thusnelda gebar in römischer Gefangenschaft ihren Sohn und wurde als Trophäe mit ihrem Säugling im Triumphzug der Römer mitgeführt. Ihr Vater wohnte diesem Schauspiel bei. Thusneldas weiteres Schicksal ist unbekannt.
In wikipedia ist unter „Thusnelda“ folgendes zu lesen: „Thusneldas Name, der im 19. Jahrhundert noch positiv besetzt war, wurde im 20. Jahrhundert umgedeutet. Mitverantwortlich war mit Sicherheit Kleists Hermannsschlacht, Schullektüre etlicher Generationen. Thusnelda wurde zur Bezeichnung für nervige Ehefrauen und weibliche Dienstboten. Daraus entstanden die Tusnelda, das Kosewort Tusschen und schließlich die Tussi, als Schimpfwort für Frauen bzw. mehr noch als Klischee eines oberflächlichen, eitlen Dummchens.“ 1)