Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Wichelmannweg

Wandsbek (1980). Heinrich Wichelmann (1.1.1893 Altona - 1974), Bürgerschaftsabgeordneter und Mitglied der Bezirksversammlung


Siehe auch: Dellestraße
Siehe auch: Mellmannweg

Der Historiker Stefan Romey beschreibt in seinem lesenswerten Buch über den Widerstand in Wandsbek in der NS-Zeit den Lebensweg von Heinrich Wichelmann. Im Folgenden soll daraus zitiert werden: Heinrich Wichelmann war der „Sohn eines Eisenbahnschlossers in Altona (…). Er besuchte dort die Volksschule und absolvierte danach erfolgreich eine Kaufmannslehre. Von 1914 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg, aus dem er verwundet zurückkam. Wichelmann engagierte sich in der Wandsbeker SPD und wurde deren stellvertretender Vorsitzender. Von 1919 bis zum Verbot durch die nationalsozialistischen Machthaber Anfang März 1933 arbeitete er als Redakteur beim sozialdemokratischen Hamburger Echo. Im Zusammenhang mit der sogenannten ‚Echo‘-Versammlung der führenden Hamburger Sozialdemokraten im Redaktionsgebäude Fehlandtstraße am 15. und 16. Juni 1933 wurde auch Heinrich Wichelmann am 18. Juni verhaftet und blieb bis zum 3. Juli 1933 in ‚Schutzhaft‘. Danach unterstand er bis Februar 1934 der Polizeiaufsicht. (…)

Nach dem Verlust seines Arbeitsplatzes bestritt Heinrich Wichelmann seinen Lebensunterhalt mühsam als Buchsachverständiger und Helfer in Steuersachen.

Wichelmann wurde als bekannter Sozialdemokrat und NS-Gegner im Rahmen der ‚Aktion Gewitter‘ verhaftet und blieb bis zum 4. September 1944 in Haft.

Nach dem Krieg wurde Wichelmann im Februar 1946 als Sozialdemokrat in die von der britischen Besatzungsmacht Ernannte Hamburgische Bürgerschaft berufen. Als gewählter Abgeordneter gehörte er der Bürgerschaft noch bis 1961 an. (…) 1946/1947 hatte er den Vorsitz im SPD-Kreis Wandsbek inne. Zudem war er Mitglied der Bezirksversammlung Wandsbek, 1966 deren Alterspräsident und zwischenzeitlich Vorsitzender der SPD-Fraktion. Als langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaft Hamburg Wandsbek von 1897 arbeitete er dort eng mit Friedrich Mellmann zusammen. Bis 1959 leitete er die Lokalredaktion des Hamburger Echo. (…).“ 1)