Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Daniel-Bartels-Weg

Horn (1933): Daniel Tobias Peter Bartels (18.11.1818 Lübeck – 13.6.1889 Hamburg), Heimatdichter


Siehe auch: Johannes-Schult-Weg
Siehe auch: Wolffsonweg

Daniel Bartels Hof
Daniel Bartels Hof, Alter Teichweg 9L; Foto: Günter Stello

Der Daniel-Bartels-Weg wurde in der Zeit des Nationalsozialismus benannt. Damals sollten insbesondere „Namen aus dem niederdeutschen Raum“ und „Personen der schleswig-holsteinischen Geschichte“ bei der neuen Straßennamensvergabe berücksichtigt werden.

Daniel Bartels Hof Innen
Im Innenhof des Daniel Bartels Hofes steht ein Gedenkstein, auf dem eine Grille zu sehen ist.; Foto: Günter Stello

Bekannt wurde Daniel Bartels hauptsächlich im norddeutschen Raum mit seiner Gedichtsammlung „Der Grillenscheucher“. Ein Denkmal für den Autor, an dem ein Grillenscheuer zu sehen ist, steht im Innenhof des Daniel-Bartels Hofes am Alten Teichweg.

„Seine Gedichte waren meist humoristischen Inhalts. Der gelernte Maler war 1848/49 Mitglied der ersten gewählten Hamburger Bürgerversammlung“ 1), schreibt Anne-Kathrin Beer in ihrem Porträt über Daniel Bartels, der der Sohn von Maria Magdalena Bartels, geb. Bühring und des „Kaffeeschenkers“ Dietrich Bartels war.
Im Wikipedia Eintrag heißt es über Daniel Bartels Werdegang: „Nach der Malerlehre, die er mit 15 Jahren begann und die 6 Jahre dauerte, ging er als Geselle auf Wanderschaft und wurde 1845 Meister in Hamburg“2) Im selben Jahr heiratete er die Karlsruherin Maria Friederika Greunling (geb. 19.2.1825), mit der er – so Anne-Kathrin Beer – „wohl 16 Kinder [bekam], von denen jedoch nur sechs das Erwachsenenalter erreichten. Nach dem Tod der ersten Ehefrau 1868 heiratete er vier Jahre später erneut [Anna Friederike Auguste Sehmisch]; dieser Ehe mit einer Hamburgerin entstammte eine Tochter.“ 1)

Über seinen weiteren beruflichen Werdegang schreibt Anne-Kathrin Beer: „1848 war Bartels als Malermeister registriert, der das Kleinbürgerrecht besaß. Später war er wohl als Lehrer tätig, so im Bildungsverein für Arbeiter von 1845. 1854 trat er als Sekretär und Bürovorsteher bei dem Rechtsanwalt Isaac Wolffson [siehe: Wolffsonweg, Wolffsonbrücke, Wolffsonstieg] ein, seit 1856 soll er als Archivar für die Vereinsbank tätig gewesen sein.“ 1)

Über seine politischen Aktivitäten heißt es bei Anne-Kathrin Beer: „Vom Liberalen Wahlkomitee, dem Einigungs-Komitee und dem Gewerk-Verein vorgeschlagen, gehörte Daniel Bartels 1848/49 als Deputierter der Hamburger Konstituante an, die überwiegend mit Liberalen besetzt war. Diese erste gewählte Bürgerversammlung war nach den Märzunruhen 1848 beschlossen worden und hatte den Auftrag, eine erste Verfassung zu formulieren.“ 1)

0508 Daniel Bartels Hof Gedenktafel
Der Stein erinnert an den Daniel Bartels, den Autor des Grillenscheuchers.; Foto: Günter Stello

Über Bartels Werke ist in Wikipedia zu lesen: „Bartels veröffentlichte in verschiedenen Blättern Erzählungen und Gedichte, letztere größtenteils plattdeutsch aber auch missingsch und ‚jüdisch‘ (so in den Inhaltsverzeichnissen gekennzeichnet). Seine Gedichte waren ‚zum Vortrag in geselligen Kreisen‘ gedacht.“ 2) Und Anne-Kathrin Beer berichtet: „Bartels verwendete in seinen Werken Themen des Alten Testaments und der antiken Mythologie, gelegentlich klangen patriotische Töne an. Viele seiner Werke hatten jedoch das Alltagsleben der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten im Visier.“ 1)