Diestelkai
Waltershof (1927): Arnold Diestel (2.3.1857 Valparaiso – 3.1.1924 Hamburg), Bürgermeister

Arnold Diestel soll sich besondere Verdienste um das wirtschaftliche Wiedererstarken Hamburgs nach dem Ersten Weltkrieg erworben haben.
Verheiratet war er seit 1886 mit der Kaufmannstochter Henriette Wilhelmine Hesekiel (23.9. 1866 Hamburg – 26.2.1942 Wiesbaden). Das Paar hatte zwei Söhne. Henriette Wilhelmine Diestel lebte nach dem Tod ihres Mannes in Wiesbaden und starb an Lungentuberkulose.
Zu seiner Herkunft und seinem Werdegang heißt es in Wikipedia: „Arnold Diestels Vater Georg Ludwig Friedrich Diestel (1817–1907) war Kaufmann und hannoverscher Konsul in Chile. Seine Mutter war [die Bankierstochter] Marie Sophie Stresow (1828–1916). (…). Die Familie kehrte 1858 nach Hamburg zurück. Diestel verlebte seine Schulzeit in Hamburg und studierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Humboldt-Universität zu Berlin Rechtswissenschaft. (…) Er promovierte nicht, da er eine Richterkarriere anstrebte, und wurde am 7. Juli 1879 in Hamburg als Advokat zugelassen. Er wurde noch im selben Jahr wieder ausgeschrieben und trat in das Referendariat ein. Nach Abschluss des Referendariates 1883 wurde Diestel in den Dienst der Hamburger Verwaltung aufgenommen, in der er unter Johannes Versmann [Versmannstraße] arbeitete. Diestel promovierte während dieser Zeit. Versmann protegierte ihn, so dass er 1891 ständiger Hilfsarbeiter des Gesamtsenates und am 5. Juni 1895 Senatssekretär wurde. Am 21. April 1899 wurde Diestel Senatssyndicus, er war vor allem unter Johann Georg Mönckeberg [Mönckebergstraße] in der Finanzdeputation tätig (…). Nach Mönckebergs Tod am 27. März 1908 wurde Diestel am 6. April 1908 zum Senator gewählt, und er wurde Leiter der Finanzdeputation.
Nach der Wahl der ersten freien und demokratisch gewählten hamburgischen Bürgerschaft am 16. März 1919 wurde Diestel, der den Liberalen um die Deutsche Demokratische Partei nahestand, ohne Parteimitglied zu sein, im neuen Senat unter Werner von Melle [von-Melle-Park] und Otto Stolten [Stoltenkai] wiedergewählt (…). Nach dem Rücktritt von Gustav Sthamer [Sthamerkai] am 13. Februar 1920 wurde Diestel am 14. Februar 1920 zum Ersten Bürgermeister gewählt. Diestel widmete sich vor allem Finanz- und Verwaltungsfragen.“ 1)