Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Erbestieg

Bergedorf (1979): Dr. Ing. Albert Erbe (9.9.1868 Weilburg/Lahn -29.5.1922 Essen), Bauinspektor, Architekt


Siehe auch: Fritz-Schumacher-Allee
Siehe auch: Lichtwarkstraße

In Wikipedia ist nachzulesen: „Erbe wurde als Sohn eines Tünchermeisters geboren (…) Nach dem Abitur studierte er an der Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg Architektur, wo er 1892 die erste Hauptprüfung mit Auszeichnung bestand. (…). Nach einer dreijährigen Praxis beim Architekten Ludwig Euler und einer Tätigkeit im Hochbauamt Wiesbaden legte er 1897 die zweite Hauptprüfung ab, (…). In den Folgejahren arbeitete er als Regierungsbaumeister (Assessor in der öffentlichen Bauverwaltung) bei der preußischen Eisenbahnverwaltung in Schlesien.

Mit einer Empfehlung seiner Dienststelle kam er 1901 als Baumeister 1. Klasse nach Hamburg, wo der siebzigjährige Baudirektor Carl Johann Christian Zimmermann jüngere Architekten suchte, die vor allem im Ausbau des Volksschulwesens eingesetzt werden sollten. Für Hamburg wurde auf Initiative der pädagogischen Reformbewegung 1903 ein neues Schulbauprogramm formuliert, an dessen Umsetzung in den ersten Jahren Erbe maßgeblich beteiligt war.“ 1)

In dieser Zeit heiratete Erbe 1901 Jenny Rocholl (10.7.1880 Kassel-1907). Das Paar bekam drei Kinder. Doch Jenny Erbe starb bereits 1907 im Alter von 27 Jahren. Zwei Jahre später heiratete der Witwer und Vater von drei kleinen Kindern seine Haushälterin Johanna Müller (geb. 14.4.1879). Das Paar bekam einen Sohn, der später ebenfalls Architekt wurde. 2)

Das Vaterwerden und Vatersein von kleinen Kindern waren für Erbe in einer patriarchalen Gesellschaft kein Stolperstein im weiteren Karriereverlauf.

Gebäude mit Klinkerfassade
Von Erbe erbaut: Polizeikommissariat 12 am Klingberg 1. Foto: Günter Stello

„Am 1. Januar 1906 wurde Erbe zum Bauinspektor ernannt und übernahm die Leitung des Entwurfsbüros für das Hochbauwesen; (…). Von 1906 bis 1910 entwarf Bauinspektor Albert Erbe fast alle Schulbauten. (…)

1911 wurde er mit einer Dissertation über Hamburger Bürgerhäuser zum Dr.-Ing. promoviert. Das Aussehen der Häuser des Hamburger Großbürgertums beschäftigte ihn schon beim Bau des Hauses der Landherrschaften und der Polizeiwache am Klingberg (1906–1908),(…).“ 3)

Im Bergedorfer Personen Lexikon heißt es über Erbe: Er „war ein bedeutender Architekt der späten Kaiserzeit in Hamburg. Er entwarf das 1907-1911 gebaute Hamburger Museum für Völkerkunde und konzipierte zusammen mit Alfred Lichtwark [siehe: Lichtwarkstraße] den 1912-1919 errichteten zweiten Kunsthallenbau. Zu E. großen Leistungen gehörte auch der 1906-1912 entstandene Neubaukomplex der Hamburger Sternwarte auf dem Gojenberg. (…) Da es zwischen E. und dem damaligen Hamburger Baudirektor Fritz Schumacher [siehe: Fritz-Schumacher-Allee] zu Unstimmigkeiten kam, ging E. 1912 nach Essen, wo er bis zu seinem Tod als Leiter des städtischen Bauwesens tätig war.“ 4)