Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Friedmannbogen

Bergedorf (1979): Robert Friedmann (15.2.1888 Hamburg – 10.9.1940 Jerusalem), Architekt, Erbauer der Synagoge in der Oberstraße in Hamburg


Siehe auch: Fritz-Schumacher-Allee
Siehe auch: Ascherring

Im Wikipedia Eintrag zu Robert Friedmann heißt es u. a.: „Friedmann gehörte zu den Mitgliedern der Hamburger Schule um den einflussreichen Oberbaudirektor Fritz Schumacher und war ein wichtiger Vertreter des reformierten Kleinwohnungsbaus in der Hansestadt. Seine Bauformen sind der neuen Sachlichkeit zuzuordnen.

Gemeinsam mit seinen drei Brüdern und seinen Eltern, dem Bankier William Friedmann und Julie Friedmann, geborene Lorch, wuchs Robert Friedmann in Hamburg-Harvestehude auf. Nach dem Abitur (…) ging Robert Friedmann 1906 für ein Praktikum in ein Baugeschäft in Lübeck.“ 1) Danach studierte er an den Technischen Hochschulen in Hannover, München und schließlich in Dresden, wo er 1911 sein Diplom machte. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte Friedmann als deutscher Soldat in Palästina gegen England. Ab 1922/23 hatte Friedmann sein eigenes Architekturbüro in Hamburg.

„Neben Wohnhäusern für Hamburger Kaufleute war er ab Mitte der 1920er Jahre an den großen Wohnsiedlungsbauvorhaben Hamburgs, in der Jarrestadt, in Hamm-Süd oder am Dulsberg beteiligt, die unter der städtebaulichen Leitung des Oberbaudirektors Fritz Schumachers entstanden, dies vor dem Hintergrund der damals drängenden Kleinwohnungsfrage. Schließlich stammt der bedeutendste noch vorhandene jüdische Sakralbau der Weimarer Republik von Robert Friedmann und dem Architekturkollegen Felix Ascher [Ascherring]. Der israelitische Tempel in der Oberstraße diente von 1931 bis 1938 dem Israelitischen Tempelverband in Hamburg als Synagoge und wird heute vom NDR genutzt.“ 1)

Jan Lubitz schreibt über die weiteren Jahre von Robert Friedmann: „Anfang 1933 unternimmt Friedmann eine Erholungsreise nach Ägypten und Palästina. Aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialisten und dem dadurch bedingten Berufsverbot als Jude entschließt er sich zu einem dauerhaften Exil in Palästina und eröffnet Ende 1933 in Haifa ein Architekturbüro. Er nimmt an einigen Wettbewerben erfolgreich teil und kann in Haifa zwei Bauten errichten, darunter das Haus Salomon, dessen Erscheinungsbild Vorbilder des International Style rezipiert und mit auskragenden Sonnenschutzelementen regional adaptiert. (…). Wegen Auftragsmangels siedelt er nach Tel Aviv und schließlich nach Jerusalem über, wo er eine Anstellung als Zeichner beim Public Works Department der Britischen Mandatsverwaltung findet und am Bau befestigter Polizeistationen mitarbeitet. Nach einem Wettbewerbserfolg beginnt er außerdem den Bau einer Synagoge im Jerusalemer Vorort Talpiot, den er aber nicht mehr vollenden kann.

In seinem Exil in Palästina, unter der Belastung wirtschaftlicher Probleme durch die Auftragsarmut, wird Friedmanns Asthma wieder stärker, an dem er 1940 in Jerusalem verstirbt.“ 2)