Friedrich-Frank-Bogen
Bergedorf (1968): Friedrich Frank (22.1.1884 Rendsburg – 10.9.1960 Bergedorf), Senator von 1946-1953; Bürgermeister in Bergedorf (1931-1933), Ortsamtsleiter in Bergedorf
Siehe auch: Wilhelm-Stille-Sportanlage
Friedrich Franks Mutter war Christine Frank, geb. Franzen, sein Vater der Handelsmann Carl Samuel Frank.
Über Friedrich Franks Werdegang berichten Olaf Matthes und Bardo Metzger in ihrem Bergedorfer Personen Lexikon: „Nach Beendigung der Volksschule im Jahr 1899 erlernte er den Beruf des Klempners. 1903 trat F. dem Deutschen Metallarbeiterverband bei. (…).“ 1)
1905 trat Friedrich Frank der SPD bei. Von „1910-1913 arbeitete F. als Wirt der Gaststätte ‚Deutsches Haus‘ in Bergedorf.“ 2), denn „als aktiver Sozialdemokrat und Gewerkschafter bekam er in seinem Beruf keine Arbeit.“ 3)
1913 „nahm er eine Tätigkeit als besoldeter Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Bergedorf an. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde F. Chefredakteur des [sozialdemokratischen] ‚Bergedorf-Sander-Volksblattes‘.“ 4)
1919, als Friedrich Frank sein Brot als besoldeter Gewerkschaftsbeamter (so steht es in der Heiratsurkunde) verdiente, heiratete er Anna Margaretha Christine Franzen (8.11.1891 Schleswig -10.9.1960 Hamburg), Tochter eines Grünwarenhändlers 5)
„1918-1931 gehörte er der Bergedorfer Stadtvertretung und 1924-1931 dem Hamburger Landesausschuss der SPD an. 1926-1933 war F. für die SPD zugleich Mitglied der Hamburger Bürgerschaft.
Am 4.10.1931 wählte die Bergedorfer Stadtvertretung F. für zwölf Jahre zum hauptamtlichen Bürgermeister ihrer Stadt. (…) Am 28.3.1933 zwangen die Nationalsozialisten F. sein Amt niederzulegen. (…).“ 6)
Friedrich Frank war im Bürgermeisteramt der Nachfolger von Wilhelm Wiesner (siehe: Wiesnerring).
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Friedrich Frank wegen angeblichen Waffenbesitzes vom 3. 9. bis 3. 10. 1933 im Gefängnis Fuhlsbüttel inhaftiert.
„F., der seit Mitte Juni 1934 eine bescheidene Rente in Höhe von 150 RM erhielt, war über drei Jahre arbeitslos. Erst im September 1936 konnte er eine Tätigkeit als Helfer in Steuersachen aufnehmen. (…).“ 7)
Nach dem Attentat auf Hitler wurde Friedrich Frank erneut inhaftiert (2.8. bis 23.9.1944).
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde er Leiter des Ortsamtes Bergedorf und von 1946 bis 1953 Hamburger Senator der Behörde für Ernährung und Landwirtschaft. „F. sorgte für die Dezentralisierung der Hamburger Verwaltung in sieben lokale Einheiten, die in ihrem damaligen Zuschnitt heute noch Bestand haben.“8) Anstatt der ehemaligen Kreisverwaltungen gibt es seit 1952 (Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg) sieben Bezirksämter.
Friedrich Franks „Engagement für die Bezirksverwaltungsreform von 1949 trug ihm den Namen ‚Vater der Bezirksverwaltung‘ ein. Nach dem Sieg des bürgerlichen Hamburg-Blocks bei den Bürgerschaftswahlen von 1953 schied F. aus dem Senat aus, blieb aber bis 1957 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. (…),“ 9) heißt es im Bergedorfer Personen Lexikon.