Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Fritz-Flinte-Ring

Steilshoop (1970): Fritz Flinte (20.5.1876-29.3.1963), Lehrer, verdient gemacht um visuelle Lehrmethoden, Maler


In der Datenbank „Hamburger Persönlichkeiten“ heißt es über Fritz Flintes künstlerischen Ausbildungswerdegang: „Fritz Flinte absolvierte nach der mittleren Reife 1893 eine Ausbildung als Drechsler bei seinem Vater, einem Kunstschnitzer. Schon während seiner Ausbildung erhielt er aber auch Zeichenunterricht und besuchte schließlich von 1896-1898 die Kunstgewerbeschule Hamburg. Er brach das Studium aber mit dem Entschluss, als freier Künstler arbeiten zu wollen, ab. Durch die Vermittlung Alfred Lichtwarks (siehe: Lichtwarkstraße) erhielt Flinte ab 1901 ein Stipendium an der Stuttgarter Kunstakademie, 1905 kehrt er nach dem Abschluss nach Hamburg zurück.“ 1)

Über Fritz Flintes Weg als Künstler steht in der Datenbank „Hamburger Persönlichkeiten“: „1911 findet eine erste, von den Kritikern größtenteils gelobte Ausstellung in der Galerie Commeter statt. Da er Auftragsarbeiten ablehnte, und er von dem Verkauf seiner Werke kaum alleine gelebt haben kann, wird angenommen, dass er entweder finanzielle Unterstützung seitens seiner Familie erhielt, oder aber noch anderweitig beruflich tätig war. Trotzdem litt er Zeit seines Lebens unter Geldmangel, obwohl er einen geradezu asketischen Lebensstil pflegte. Ab 1912 bezog er sein Atelier in Uhlenhorst, in welchem er bis 1960 tätig sein sollte. (…). 1919 gehörte Fritz Flinte zu den Gründungsmitgliedern der Hamburgischen Sezession, welche er 1920 aber (gemeinsam mit anderen Künstlern) schon wieder verließ. Vermutet wurde eine Diskussion um Qualitätskriterien, die zur Entzweiung führte. Ab 1927 sind seine Werke aber wieder auf den Ausstellungen der Sezession zu sehen, und 1932 trat er (wohl auf Anregung der Malerkollegen und Sezessionisten Karl Kluth und Fritz Kronenberg) erneut bei.“ 2)

Flinte malte Elb- und Strandszenen und Stillleben. „Der so genannte 'Flinte-Tisch' war ein meist in der Zimmerecke platziertes kleines Möbelstück mit Schublade, drapiert mit einem herabhängenden Tuch, auf dem wenige Früchte und einfache Gefäße lagen.“3)

In der NS-Zeit durfte Flinte weiter ausstellen und erhielt auch staatliche Stipendien, obwohl sein Malstil nicht den Vorlieben der Nationalsozialisten entsprach. Flinte trat nicht der NSDAP bei. Dagmar Lott-Reschke schreibt in ihrem Porträt über Flinte, dass seine Bilder 1937 von den Nationalsozialisten als 'entartet' verfemt wurden.4) Die Kunstsammlerin und Mäzenin Emmy Ruben (siehe: Emnmy-Ruben-Weg) wurde damals seine Unterstützerin.
„1948 und 1949 fanden zwei große Ausstellungen mit Flintes Werken statt (Hamburger Kunstverein, Hamburger Kunsthalle); er verkaufte fortan seine Werke zu guten Preisen. Etwa Mitte der 1950er Jahre gab er das Malen auf.“ 5) Fritz Flinte erhielt ab 1950 auch einen Ehrensold der FHH. Ebenfalls 1950 wurde er Mitglied der neu gegründeten Freien Akademie der Künste in Hamburg.

Verheiratet war Flinte seit 1920 mit der Gewerbeoberlehrerin und Stilllebenmalerin Mathilde Friederika Wolff. Das Paar bekam zwei Kinder und trennte sich später.

Die gemeinsame Tochter Hilde Flinte (30.6.1923 Hamburg -11.5.1995 Hamburg) wurde Malerin, Graphikerin, Stickerin. Sie studierte bei Wilhelm Grimm und E. Hartmann an der HfbK Hamburg. 1950-1951 Studium am „Baukreis“ Hamburg. Sie lebte und arbeitete am Naumannplatz 1. Sie war Mitglied der Gedok, malte Landschaften und Hamburger Motive sowie Portraits. Nach einer langen Krankheit begann sie mit der Bild-Stickerei von Bildteppichen mit Landschaften. 6)