Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Gerritstraße

Altona-Altstadt (1861): Gerrit Roosen (8.3.1612 Altona - 20.11.1711 Hamburg), Kaufmann, Mennonitenprediger.


Siehe auch: Roosenbrücke
Siehe auch: Roosens Park
Siehe auch: Roosens Weg
Siehe auch: Paul-Roosen-Straße

Gerrit Roosen war ein Sohn von Paul Roosen (siehe: Paul-Roosen-Straße und Roosenbrücke). Er wurde Kaufmann im Strumpfgeschäft und heiratete 1640 Maria Amourn (25.9.1622 – 6.9.1695). Gerrit Roosen war zwischen 1628 und 1636 bei ihrem Vater Hans Amourn, einem Kaufmann, in die Lehre gegangen. Das Paar lebte in der Böhmkenstraße und bekam zehn Kinder (geb. 1642, 1648, 1649, 1653, 1655, 1658, 1661. Drei Kinder starben kurz nach der Geburt.

1649 wurde er als Nachfolger seines Vaters Paul Roosen Diakon und 1660 Prediger der Mennonitengemeinde.
„In den ersten drei Jahren im halben Dienst – am 8. April 1660 wurde er zum Lehrer berufen –, ab 6. Juli 1666 im vollen Dienst. Als Prediger, der über 700 Predigten hielt, hatte Gerrit Roosen großen Einfluss auf das Wachstum und die Einheit der Mennonitischen Gemeinde. Durch seinen regen Schriftverkehr und seine Reisen in andere Gemeinden (so 1676 nach Preußen und Polen; 1660 1665, 1670, 1673 in die Niederlande) dehnte sich sein Einfluss sehr weit aus. Zeitlebens schuf er einige schriftliche Zeugnisse, die bis heute Bedeutung für die Mennoniten als auch für die Stadt Hamburg haben.“ 1) Er verfasste mehrere Schriften über das Mennonitentum, befasste sich schriftlich aber auch um die Verbesserung von Kachelöfen.

„Aufgrund geschickter Kaufmannstätigkeiten und dem von ihm initiierten Zusammenschluss mennonitischer Reeder und gemeinsamer Abgaben an die Gemeinde konnte in der Nähe der Nikolaikirche und St. Michaelis Grund und Boden erworben und die erste mennonitische Kirche an der Großen Freiheit in Altona (im Schwedenbrand 1813 zerstört) gebaut werden. Des Weiteren stiftete er 1668 den ersten Turm der St. Michaeliskirche in Hamburg. Dies taten ihm noch zweimal Angehörige der Familie Roosen nach.“ 2)