Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Grete-Nevermann-Weg

Rissen, seit 1981, benannt nach Grete Nevermann, geb. Faden (14.1.1907 Klein-Flottbek – 25.12.1973 Hamburg/Rissen), Vorsitzende des Ortsausschusses Blankenese


Siehe auch: Paul-Nevermann-Platz, Altona-Altstadt, seit 1984: Paul Nevermann (1902 - 1979). Erster Bürgermeister von Hamburg.

Obwohl bereits 1918 alle volljährigen Frauen in Deutschland das passive und aktive Wahlrecht erhielten, spielten die Namen von weiblichen Volksvertreterinnen und die von Regierungspositionen bekleideten Frauen bei der Benennung von Straßen lange Zeit kaum eine Rolle. Erstmals 1981 wurde eine Straße nach einer kommunalen Volksvertreterin benannt: Grete Nevermann.

Grete Faden wurde als zweite Tochter der Eheleute Wilhelm und Ida Faden geboren. Ihr Vater war Handwerker (Maler) und nach dem Zweiten Weltkrieg als Betriebshandwerker bei Oetker tätig.

Nach dem Besuch der achtjährigen (preußischen) Volksschule absolvierte Grete Nevermann eine Lehre als Verkäuferin bei der Konsum-Genossenschaft (Produktion) und engagierte sich in der SPD. 1930 heiratete sie den Rechtsanwalt Dr. jur. Paul Nevermann (siehe: Paul-Nevermann-Platz). Das Ehepaar wurde während der Zeit des Nationalsozialismus von jeglicher politischer Arbeit ausgeschlossen. 1935 wurde der Sohn Jan, 1937 die Tochter Anke und 1944 der Sohn Knut geboren.

Gleich nach Ende des Nationalsozialismus kehrte Grete Nevermann in die aktive Kommunalpolitik zurück. So war sie von 1950 bis 1972 SPD-Mitglied im Ortsausschuss Blankenese: von 1958 bis 1961 stellvertretende Vorsitzende und von 1969 bis 1972 Vorsitzende.

Sie engagierte sich besonders in der Wohnungs- und Baupolitik. Vier Jahre lang, von 1961 bis zur Trennung von ihrem Mann 1965 (siehe dazu unter Paul Nevermann), fungierte sie als Frau des Ersten Bürgermeisters Dr. Paul Nevermann als „First Lady“ der Hansestadt.

Am 25. Dezember 1973 verstarb sie an einer Lungenembolie in ihrem Haus in der Rissener Landstraße 17, in dem die Familie seit 1939 wohnte.