Grögersweg
Barmbek-Nord (1922): Friedrich Carl Gröger (14.10.1766 Plön -8.11.1838 Hamburg), Hamburger Maler.

Siehe zu ihm unter Aldenrathsweg. Friedrich Carl Gröger und Aldenrath arbeiteten und lebten zusammen.
Gröger war der Sohn von Anna Margarethe Gröger, geborene Meyer und des Schneidermeisters Friedrich Carl Gröger. In Plön wuchs er bei seinen Eltern „in einfachen Verhältnissen auf [und sollte] nach dem Willen der Eltern zunächst auch Schneider oder aber auch Drechsler werden (…). Seine Eltern widersetzten sich einer frühzeitigen Förderung seines Talents.“ 1)
Lilli Martius schreibt im Biographischen Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck über Grögers beruflichen Werdegang: Nach abgebrochener Schneider- und Drechslerlehre „begann er bei einem Anstreicher und Stubenmaler zu arbeiten, bei dem er in der Freizeit dem Zeichnen und Dekorationsmalen nachgehen durfte. G.s Begabung wurde von dem in Plön lebenden Grafen Woldemar Hermann von Schmettau erkannt. Sein Vorschlag, den Knaben auf die Kopenhagener Akademie zu schicken, scheiterte am Widerstand der Eltern. Durch Vermittlung des Grafen erhielt er jedoch Zeichenunterricht bei Reinhold Ipsen in Plön, (…). Seine miniaturartigen Profilzeichnungen machten G. bekannt. Zu Beginn der 80er Jahre war er auf verschiedenen adligen Gütern tätig. Als er 1783 in Rundhof bei Schleswig arbeitete, kündigte er seine Plöner Lehrstelle. Im selben Jahre war er in Schleswig, Husum und Flensburg – wo er einige Monate in einer Schauspielertruppe auftrat – selbständig als Miniaturmaler tätig. 1784 hielt er sich in Altona auf, 1785 zog er nach Braunschweig, dann nach Hamburg und von dort wieder nach Lübeck, wo er mit Unterbrechungen bis 1787 blieb.“2)
Über Grögers Beziehung zu Heinrich Jacob Aldenrath (siehe: Aldenrathsweg), mit dem er gemeinsam arbeitete und lebte, heißt es bei Lilli Martius: „G. lernte Heinrich Jacob Aldenrath kennen, der sein Schüler wurde und mit dem ihn zeitlebens eine enge Freundschaft verband.“ 3) (Siehe über die Beziehung der beiden Männer zueinander auch unter Aldenrathsweg.)
Gröger und Aldenrath unternahmen gemeinsam Reisen und folgten einander in bestimmte Städte, wo sie sich zum Arbeiten niederließen. So gingen beide 1788 zusammen nach Berlin, wo Gröger: „bei dem Rektor der Akademie, Johann Christoph Frisch, das Zeichnen und Malen nach der Natur“4) erlernte. Zurückgekehrt nach Lübeck unterrichtete Gröger an der 1795 gegründeten „Freyen Zeichenschule für angehende Handwerker“, eingerichtet von der „Lübecker Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit“ 5), in dessen Vorstand Gröger war.
Lilli Martius berichtet über den weiteren Werdegang von Gröger und Aldenrath: „Im Frühjahr 1798 ging er mit Aldenrath für 6 Monate nach Dresden, wo er in der Galerie Werke von A. R. Mengs und Raffael kopierte (…). 1801 war er mit Aldenrath in Hamburg und reiste von dort aus 1802 nach Paris. Das Studium der Pariser Kunstszene führte G. endgültig zum Ölbildnis. (…).
1803 errichteten G. und Aldenrath zusammen ein Atelier in der Königstraße in Lübeck. (…).

Die beiden Maler gaben das Atelier 1806 auf, um in Kiel für die herzogliche Familie und in den Gutshäusern für den Adel zu arbeiten. (…), 1810/11 arbeitete er in Hamburg, 1812 wieder in Kopenhagen und malte auf Lolland, Seeland und Fünen für den dänischen Adel, (…). 1816 ließ sich G. zusammen mit Aldenrath als hochgeschätzter und vielbeschäftigter Porträtmaler in Hamburg nieder. Nun half Aldenrath, der sich zuvor ganz auf die Miniaturmalerei beschränkt hatte, an den Bildern mit und malte die Gewandpartien. (…); zusammen mit Aldenrath unterstützte er die ‚Hamburgische Gesellschaft für Kunst und nützliche Gewerbe‘.“ 6)
Ab 1818 arbeitete Gröger auch als Lithograph, zum Beispiel für Michael Speckters Steindruckerei. „G. entwickelte bald große Meisterschaft in der Beherrschung dieser Technik und machte die Lithographie zu einer neuen Bildnisgattung. Die Lithos von ‚Gröger & Aldenrath‘, die vielfach den gleichzeitigen Ölbildern überlegen sind, wurden in ganz Deutschland berühmt.“ 7)