Hein-Saß-Stieg
Finkenwerder (1994), nach einem Werk von Gorch Fock.
Siehe auch: Hein-Saß-Weg
Siehe auch: Gorch-Fock-Straße
Siehe auch: Gorch-Fock-Wall
Johann Kinaus (Gorch Focks) (siehe: Gorch-Fock-Straße) erste niederdeutsche Erzählung „Wat Hein Saß in Heben keem“, soll Gorch Focks originellste und stärkste Kurzgeschichte sein. Mit ihr hatte er ab 1907 großen Erfolg.
Inhaltsangabe:
Wat Hein Saß in´n Heben keem.
(Wie Hein Saß in den Himmel kam)
Erzählung von Gorch Fock
Hein Saß, ein Finkenwerder Fischer, gerät in einen schweren Sturm, und findet den Weg in die Elbe nicht mehr. Unten sitzt schon der Teufel, und frohlockt, dass Hein auf dem Weg zu ihm sei. Und so ist es: das Schiff geht unter, und Hein Saß kommt beim Teufel an. Doch er will dort nicht bleiben, er wirft dem Teufel vor, dass dessen Haushalt, und auch er selbst, viel zu ungepflegt seien, ihm stünde nach einem Leben voller harter, ehrlicher Arbeit der Himmel zu. Doch der Teufel entgegnet, dass Petrus, der auch das Wetter macht, auf die Finkenwerder Fischer nicht gut zu sprechen sei, weil sie ständig über Wind und Wetter mäkeln würden. Petrus würde ihn nicht durchs Himmelstor lassen. Um seinen Triumpf mitzuerleben, begleitet der Teufel Hein Saß zum Himmelstor. Tatsächlich schimpft Petrus über die Finkenwerder, denen er es nie recht machen könne, die stänkerten und lärmten, Grog tränken und Musik machten, und nicht einmal eine Bibel an Bord hätten. Hein appelliert an Petrus als Kollegen, da er doch selbst ein Fischer gewesen sei, worauf Petrus entgegnet, er sei jedoch ein viel besserer Fischer gewesen als Hein Saß. Hein widerlegt Petrus mit Bibelzitaten, nur eines als Beispiel.: Fahret auf die Höhe und werfet die Netze aus. Er, Hein Saß kenne die Nordsee, die wohl kaum mit der „lütten Sielkuhl“, dem See Genezareth, gleichzusetzen sei, und habe nie erst Jesus fragen müssen, wo der Fisch läuft.
Durch den Lärm kommt Leben in den Himmel, die Engel eilen herbei, und Gott selbst kommt und führt Hein Saß schlussendlich durchs Himmelstor.
Text: Herma Koehn