Johannes-Büll-Weg
Hummelsbüttel (1975): Johannes Büll (8.11.1878 Hamburg - 20.2.1970 Hamburg), Senator.
Siehe auch: Edgar-Engelhard-Kai
Siehe auch: Rieckhoffstraße
Johannes Christian Wilhelm Büll war der Sohn von Christine Marie Wilhelmine Büll, geb. Gröndahl und des Malers Wilhelm Heinrich Büll. 1)
Nach dem Besuch der Volksschule und später von Gewerbefortbildungs- und Fachschulen erlernte er das Malerhandwerk und wurde später Inhaber eines Zigarrenspezialgeschäfts. Zwischen 1913 und 1933 arbeitete er als Syndikus des Verbandes Deutscher Zigarrenladen-Inhaber mit Sitz in Hamburg.
1901, im Alter von 23 Jahren hatte der damals als Malergehülfe arbeitende Johannes Büll die damals 26-jährige Schneidertochter Frieda Juliane Amalie Butterbrodt (7.5.1875 Hamburg – 2.12.1961 Hamburg) geheiratet 1)
Büll gehörte im Kaiserreich der Fortschrittlichen Volkspartei an. „Büll wurde erstmals 1910 in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt, wo er sich den Vereinigten Liberalen von Carl Wilhelm Petersen anschloss. Nachdem er bis dahin ununterbrochen dem Landesparlament angehört hatte, wurde er 1919 auch in die erste Bürgerschaft nach dem Ersten Weltkrieg gewählt.“ 2) Dort war er bis 1924 Abgeordneter der DDP. Zuvor hatte er sich 1918 an der Gründung der Deutschen Demokratischen Partei beteiligt und war Vorsitzender des Ortsverbandes der DDP in Eilbek geworden.
Bei der Reichstagswahl vom 4. Mai 1924 wurde er Mitglied des Deutschen Reichstags und verzichtete auf sein Bürgerschaftsmandat. Auch wurde er später bei den Reichstagswahlen vom 7. Dezember 1924 und vom 20. Mai 1928 gewählt. „Vor der Reichstagswahl 1930 gab es zunehmend Kritik an seiner Parlamentsarbeit, da er im Reichstag über ein Hinterbänklerdasein nicht hinausgekommen war. Der Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft Heinrich Landahl [siehe: Landahlweg] kündigte daraufhin an, sich um die Spitzenkandidatur zu bewerben. Letztendlich wurde mit Gustav Stolper der Wirtschaftsexperte der Deutschen Staatspartei aufgestellt, den der Reichsvorstand unbedingt auf einem sicheren Listenplatz unterbringen wollte.“ 2)
Büll, der in der Farmsener Landstraße 175 lebte, trat nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten weder der NSDAP noch ihrer angeschlossenen Organisationen bei. 3) Seine Tätigkeit als Syndikus des Verbandes Deutscher Zigarrenladen-Inhaber verlor er, weil er nicht Mitglied der NSDAP wurde. 3)
„Johannes Büll trat im Juli 1945 dem Bund Freies Hamburg bei, aus dessen Mitte sich am 20. September 1945 die Partei Freier Demokraten, der spätere Hamburger Landesverband der FDP, gründete“, 2) heißt es in Wikipedia. Hier übernahm Büll Leitungsfunktionen: er wurde Mitglied des Landesvorstandes, später dann stellvertretender Landesvorsitzender.
In Wikipedia ist über Bülls politische Laufbahn in der Nachkriegszeit zu lesen: „Büll war in der Nachkriegszeit zweimal Senator der Stadt Hamburg. Vom 15. November 1946 bis zu seinem Rücktritt am 1. November 1949 war er im Senat Max Brauer zunächst Senator des Wohnungsamtes und ab 3. Juli 1947 gemeinsam mit Paul Nevermann Senator der Baubehörde. Am 1. November 1949 trat Büll von seinem Amt zurück. Vom 1. November 1953 an gehörte er dem Hamburg-Block-Senat unter Kurt Sieveking erneut als Bausenator an. Als nach der Bürgerschaftswahl am 10. November 1957 eine SPD/FDP-Koalition unter Max Brauer (Senat Brauer III) gebildet wurde, schied er aus Altersgründen aus der Landesregierung aus.“ 2)
Büll war auch Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft, und zwar von 1949 bis zum 31. Dezember 1957. Sein Mandat ruhte während seiner Senatorenzeit.