Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Johann-Meyer-Straße

Bergedorf/Lohbrügge (1949): Johann Meyer (5.1.1829 Wilster – 15.10.1904 Kiel), niederdeutscher Dichter.


Vor 1949 hieß die Verkehrsfläche Bahnhofstraße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Johann-Meyer-Straße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung. Es blieb bis 1949 bei Bahnhofstraße.

„Johann Hinrich Otto Meyer war der älteste Sohn des Landwirts und Brennereibesitzers Otto Meyer (1803–1864) und dessen Ehefrau Christine Dorothea, geb. Lagesen (1801–1884). (…).“ 1) Er hatte noch neun Geschwister.

„Meyer arbeitete bis zum 21. Lebensjahr als Zimmermann und Müller, ging dann auf das Gymnasium Meldorf, studierte von 1854 bis 1857 in Kiel und wurde danach Lehrer in Altona. 1859 wurde er Redakteur der Itzehoer Nachrichten.“ 1) In dieser Zeit verlobte er sich mit Georgine Charlotte Friederike Burchardt (2.2.1835 Itzehoe – 17.2.1919 Kiel).

1396 Johann Meyer
Johann Meyer; Quelle: via Wikimedia Commons

Einem Herzenswunsch folgend gründete Meyer 1862 die psychiatrische „Idioten-Anstalt“ in Kiel. Nun Direktor dieser Einrichtung heiratete er 1864 seine Verlobte. Das Paar bekam eine Tochter. Frau und Tochter unterstützten ihn in seiner Leitungstätigkeit, die er 40 Jahre innehatte. Kurz vor seinem Tod löste sich die Einrichtung langsam auf und der größte Teil von ihr ging in eine andere Einrichtung über.

Schon seit Kinderjahren liebte es Johann Meyer Gedichte zu verfassen. Am liebsten wäre er vollberuflich Schriftsteller geworden. Doch damit hätte er sich kein konstantes finanzielles Auskommen sichern können. So betätigte er sich als Lehrer, bekam sein regelmäßiges Gehalt und widmete sich daneben der Schriftstellerei. Seine Werke verfasste er hauptsächlich in plattdeutscher Sprache. „Fritz Reuter [Fritz-Reuter-Straße] und Alwine Wuthenow [Wuthenowstraße] schätzten Meyers Gedichte, während Klaus Groth [Klaus-Groth-Straße] ihnen eher kritisch gegenüberstand. Zahlreiche Gedichte von Meyer wurden vertont, (…).“ 1)