Johann-Wenth-Straße
Stellingen (1949): Johann Wendt (geboren um 1495 Gandersheim – 11.8. 1541 Ribe /Dänemark), Lektor der Theologie, lutherischer Bischof.
Siehe auch: Luthergrund
Siehe auch: Melanchthonstraße
Siehe auch: Bugenhagenstraße
Früher hieß die Straße Martin-Luther-Straße. 1928 wurde sie umbenannt in Bugenhagenstraße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Johann-Wenth-Straße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1949 bei Bugenhagenstraße.
Johann Wenth „war der zweite lutherische Superintendent in Hadersleben und der erste evangelische Bischof / Superintendent im Bistum Ribe.“ 1)
Über Wenths Herkunft soll nichts bekannt sein, nur so viel, dass er ab 1516 an der Universität Wittenberg bei Martin Luther (siehe: Luthergrund) Theologie und bei Philipp Melanchthon Latein und Altgriechisch studierte und 1526 seinen Magister machte.
Er wandte sich dem evangelischen Glauben zu und wurde, nachdem er seinen Magistertitel hatte, von König Christian III. zum Lektor der Theologie am Kollegiatskapitel in Hadersleben ernannt. 2) Ein Jahr später soll er Anna Gyren geheiratet haben. Das Paar soll mindestens vier Kinder gehabt haben.
Wenth verbreitete den evangelisch-lutherischen Glauben im Land. Dafür initiierte er „in den Ämtern Hadersleben und Tönninglehn die erste lutherische Landeskirche der Region. (…). Wenth kümmerte sich hauptsächlich um den Unterricht an der neuen evangelischen Predigerschule, zu der Herzog Christian im Zuge der Einführung der Reformation in seinem Herrschaftsgebiet die bisherige Kollegiatsschule umwandelte, damit dort die gegenwärtigen und künftigen Pastoren in der evangelischen Lehre ausgebildet werden sollten,“ 3) heißt es in Wikipedia.
Nachdem 1533 die Stelle des Superintendenten frei wurde, übernahm Wenth dieses Amt.
Weiter ist in Wikipedia nachzulesen: „Am 2. September 1537 führte Johannes Bugenhagen (siehe: Bugenhagenstraße) in Kopenhagen neue lutherische Superintendenten in ihr Amt ein. Diese ersetzten die katholischen Bischöfe. Wenth übernahm als einer der neuen Superintendenten das Amt von Ripen. Da bei der Umsetzung der Reformation alle katholischen Geistlichen ihre Stellen behalten hatten, musste sich Wenth zumeist damit befassen, diesen die neue Lehre zu vermitteln. (…)
Christian III. hatte eine hohe Meinung von Wenth. Obwohl dieser kein dänischer Geistlicher war, machte er ihn zum Superintendenten von Ripen. Er plante auch, ihn zu seinem persönlichen Ratgeber in kirchlichen Belangen zu machen, setzte dies jedoch nicht um. Nach Wenths Tod nahm sich der König der Witwe und der Kinder an.“ 4), 5)