Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Marxsenweg

Othmarschen (1950): Eduard Marxsen (23.7.1806 Nienstedten/Altona -18.11.1887 Atona), Komponist.


Früher hieß die Straße Friedrichstraße und wurde 1928 umbenannt in Schlegelstraße (siehe: Schlegelsweg). Wegen Straßennamendoppelung wurde die Schlegelstraße dann 1950 umbenannt in Marxsenweg. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg, Registratur Staatsarchiv AZ. 1521-1/5 Band 3-5: Straßennamen (neue Kartei), alphabetisch geordnet mit Hinweisen).

Eduard Marxsen war Pianist und Komponist sowie von 1843 bis 1853 Musiklehrer von Johannes Brahms (siehe: Brahmsallee). In diesem Zusammenhang wurde er immer wieder in der Literatur erwähnt.
Marxsens Mutter hieß Sophia Eleonora Johanna Marxsen, geborene Michels, sein Vater war ebenfalls Musiker. Er hieß Detlev Johann Marxsen und arbeitete als Organist und Lehrer.

Wenn es nach dem Wunsch seines Vaters gegangen wäre, dann wäre Eduard Marxsen Theologe geworden. Doch schließlich erlaubte der Vater seinem damals 19jährigen Sohn das Musikstudium. Dieser erhielt zuerst Klavierunterricht bei Heinrich Clasing (siehe Clasingstraße), ging dann nach dem Tod seines Vaters mit seinem Bruder, der später als Organist arbeitete, nach Wien, um dort Musik (Klavier und Kompositionslehre) zu studieren. Nach dem Musikstudium ging er nach Kopenhagen. Ca. 1833 zurückgekehrt nach Hamburg gab er hier Konzerte und arbeitete als Musiklehrer in seiner Privatschule bzw. der seines Bruders.

Der zeit seines Lebens ledig gebliebene Eduard Marxsen lebte in Altona mit seiner Mutter zusammen in der Friedrichstraße. Nach ihrem Tod zog seine Schwester Johanna (1793-1872) zu ihn. Nachdem auch diese verstorben war, wohnte er bei seinem Bruder Ludwig in der Holstenstraße 122. 1)

„Nach Ludwigs M.s Tod 1878 verbrachte M. je einen Winter in Rom und in Neapel. Er war durch sparsame Lebensweise, vielleicht aber auch als Erbe zu gewissem Wohlstand gekommen; über seinen Tod hinaus wurden Verwandte durch ein von ihm mit 70.000 Mark ausgestattetes Familienfideikommiß finanziell unterstützt.

M. galt als ausgezeichneter Pianist und guter Lehrer.“2) Nachdem Robert Schumann ihn öffentlich gelobt hatte, „steigerte [sich] M.s guten [r] Ruf in Hamburg und Umgebung erheblich und machte ihn zu einer lokalen musikalischen Größe.

Brahms ließ 1883, zur Feier von M.s 50jährigem Musiklehrerjubiläum, das umfangreiche Variationenwerk ‚100 Veränderungen über ein Volkslied‘, (…) auf eigene Kosten (…) drucken.“ 3)
In erster Linie, um seinen Lebensunterhalt zu sichern, arbeitete Marxsen als Musiklehrer. 1842 gründete er die „Allgemeine Altonaer Liedertafel“ und erhielt dafür 1876 den Titel „Königlicher Musikdirektor.

Marxsen komponierte Lieder für Männer- und Frauenchöre, so auch für den Chor von Franziska Cornet, geborene Kiel (23.1.1802 Kassel – 7.8.1870 Braunschweig), die als Opernsängerin sowie Gesangslehrerin arbeitete und aus einer MusikerInnenfamilie stammte (Mutter Schauspielerin, Großmutter Sängerin, Vater Sänger). Franziska Cornet, die mit dem Ersten Tenor am braunschweigischen Nationaltheater, Julis Cornet, verheiratet war, trat ebenfalls in diesem Theater auf und hatte mit ihrem Ehemann von ca. 1825 bis 1832 ein Engagement am Hamburger Stadttheater. Nach ihrer Rückkehr nach Braunschweig war sie als Koloratursängerin am Hoftheater tätig, kam 1839 wieder nach Hamburg zurück und zog mit ihrem Mann von dort in weitere Städte, wo sie auf den dortigen Bühnen auftraten. Nach dem Tod ihres Mannes blieb die zweifache Mutter in Braunschweig, wo sie fortan als Gesangslehrerin arbeitete. 4)

Zurück zu Eduard Marxsen: Bei den von ihm komponierten Chorliedern handelte es sich meist um Trink (Männerchor)- und Liebeslieder. Marxsen komponierte aber auch Orchester- und Klavierwerke.