Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Clasingstraße

Eimsbüttel (1911): Johann Hermann Clasing (4.7.1779 Hamburg -8.2.1829 Hamburg), Dirigent und Mitbegründer der Singakademie


Siehe auch: Reichardtstraße
Siehe auch: Voigtstraße
Siehe auch: Grundstraße

Johann Hermann Clasing war der Sohn von Anna Margaretha Clasing, geb. Huppe und des Hamburger Totengräbers Johann Christian Clasing.

Clasing war „Schüler des Hamburger städtischen Musikdirektors und Kantors Christian Friedrich Gottlieb Schwencke [siehe: Schwenckestraße]. 10.10.1812 Heirat mit Magdalena Dorothea Wilhelmine Cölln aus Hamburg. Als Konzertpianist, Chorleiter und Komponist in Hamburg tätig, von gewichtigem Einfluß auf die Hamburger Musikpflege im 19. Jahrhundert, Wegbereiter der späteren Hamburger Singakademie.“1)
An dieser Stelle muss die Sängerin, Musikpädagogin und Komponistin Louise Reichardt (siehe: Reichardtstraße) genannt werden, denn sie gründete mit dem Pianisten und Komponisten Johann Heinrich Clasing (auch unter Johann Hermann Clasing bekannt) den „Musikalischen Verein für geistliche Musick“. Dieser Verein ebnete im norddeutschen Raum den Weg für große Musikfeste, die Wiederentdeckung von Georg Friedrich Händels [siehe: Händelstraße] Oratorien und die Gründung der Hamburger Sing-Akademie im November 1819. „Ein Hauptverdienst gebührt hier dem Fräulein Louise Reichardt und (...) Clasing. Der unermüdlichen Thätigkeit der ersteren sowie ihrem sorgfältigen Unterricht und ihrer Uneigennützigkeit gelang es, einen Chor zu bilden, der unter ihrer und Clasings Leitung zu wirklich künstlerischer Bedeutung heranwuchs.“ Doch wurden Reichardt und Clasing bei der Gründung der Sing-Akademie übergangen, ihre bedeutende Rolle für das Hamburger Musikleben erst in jüngster Zeit wieder entdeckt.
Text: Brigit Kiupel