Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Max-Born-Straße

Bahrenfeld (1991): Max Born (11.12.1882 Breslau – 5.1.1970 Göttingen), Physiker, Nobelpreisträger für Physik (1954).


Max Born war der Sohn von Margarete Born, geborene Kaufmann und des Professors für Anatomie und Embryologie an der Universität in Breslau, Gustav Born.

Max Borns Mutter starb, als er vier Jahre alt war. Sein Vater heiratete ein zweites Mal

Nach dem, Abitur studierte Max Born zuerst Rechtswissenschaften und Moralphilosophie, später Mathematik, Physik und Astronomie. 1906 promovierte er an der Uni Göttingen. Drei Jahre später habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Theorie des starren Körpers in der Relativitätstheorie. 1912 wurde er an der Universität Göttingen Privatdozent. Im selben Jahr lernte er Hedwig Ehrenberg (14.12.1891- 29.2.1972), Tochter des Professors für Rechtswissenschaften Victor Ehrenberg und seiner Frau Helene, kennen. Ein Jahr später, 1913, heiratete das Paar und 1914/15 wurde Max Born außerordentlicher Professor an der Universität Frankfurt sowie Vater des ersten von drei Kindern, 1915 dann außerordentlicher Professor für theoretische Physik an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und Vater des zweiten Kindes.

Zuerst begeistert vom Krieg, wegen seines Asthmas nicht fronttauglich, wurde er 1915 Funker. Mit anderen Technikern und Physikern arbeitete Max Born in dieser Zeit am Thema Schallortungstechnologie.
An der Universität in Berlin arbeitete Max Born mit Max Planck (siehe: Planckstraße), Albert Einstein (siehe: Albert-Einstein-Ring) und Walther Nernst (siehe: Nernstweg) zusammen. Mit Albert Einstein waren Hedwig und Max Born eng befreundet.

1919 bekam er eine ordentliche Professur an der Universität in Frankfurt am Main. 1921, im Jahr, als das dritte Kind auf die Welt kam, erhielt Max Born eine Professur an der Universität Göttingen, die er bis 1933 innehatte. In dieser Zeit entwickelte er die Quantenmechanik (Born-Oppenheimer-Näherung in der Molekülphysik (1928), Bornsche Näherung in der Streutheorie, Entwicklung der statistischen Interpretation der Wellenfunktion, bekannt als Kopenhagener Deutung).

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurde Born wegen seiner Vorfahren jüdischen Glaubens und seiner pazifistischen Einstellung zwangsbeurlaubt. 1936 wurde ihm die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen. Er emigrierte mit seiner Frau Hedwig und den drei Kindern nach England. Dort erhielt er eine Professur an der Universität von Edinburgh. Diese behielt er, bis er mit seiner Frau 1953 nach Deutschland zurückkehrte.
Born engagierte sich gemeinsam mit seiner Frau in der Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland und versuchte, verfolgten Akademikern Stellen zu vermitteln.

Warum Max Born und seine Frau Hedwig nach Deutschland – hier lebten sie in Bad Pyrmont - zurückkehrten, dazu äußerte sich der Sohn Gustav. „‘Viele Emigranten rieten meinen Eltern damals sehr von diesem Schritt ab‘, (…). Dass sie es doch taten, dafür gebe es vor allem zwei Gründe, sagt der Sohn. ‚In Deutschland bekam mein Vater als Nazi-Opfer eine ordentliche Pension, in Edinburgh hatte er kaum etwas zu erwarten.‘ Wichtiger als das Geld aber sei dem Vater die politische Geste gewesen. ‚Vati war ein sehr berühmter Mann‘, sagt Gustav Born – ‚mit seiner Rückkehr wollte er zur Versöhnung mit Deutschland beitragen.‘ Max Born war für die Politik kein bequemer Heimkehrer. Er sprach sich gegen die Wiederaufrüstung Deutschlands aus und kämpfte als Mitbegründer der Pugwash-Bewegung bis zu seinem Tod im Jahre 1970 gegen die weltweit zunehmende atomare Bewaffnung. (…)" 1) In Deutschland gehörte Max Born 1958 zu den 18 Unterzeichnern des Göttinger Manifestes, das sich gegen die geplante atomare Aufrüstung der Bundeswehr wandte. Auch Hedwig Born engagierte sich wie ihr Mann im pazifistischen und gesellschaftspolitischen Sinne. Gemeinsam verfasste das Ehepaar 1958 das Buch „Der Luxus des Gewissens – Erlebnisse und Einsichten im Atomzeitalter“.