Nornenweg
Rahlstedt, seit 1946. Altnordische Schicksalsgöttinnen
In Hamburg sind zwei Straßen nach Göttinnen benannt: Dianaweg und Nornenweg, ebenso zwei Verkehrsflächen nach Göttern (siehe: Hermesweg und Merkurring). Alle vier Gottheiten passen zu einer Kaufmannsstadt. Die Straßenbenennung nach den altnordischen Schicksalsgöttinnnen, den Nornen, scheint passend für eine Handelsstadt, in der man sich bei Geschäften an der Börse auch mal verspekulieren - und diese Verluste als unvorhersehbare Schicksalsschläge entschuldigen konnte.
„Die Edda-Dichtung erwähnt sie als ,drei geheimnisvolle Wesen‘, die die Geheimnisse des Universums enthüllten und das Buch des Schicksals schrieben. Die älteste Norne war Mutter Erde, Ertha, Urth, die das Schicksal und das Schöpfungswort verkörpert. Die Nornen lebten in der Höhle, am Grund des Lebensquells, in Urdabrunn, dem kosmischen Mutterleib unter der Wurzel des Weltbaumes. Sie waren älter als der älteste ,himmlische Vater‘ und hatten Macht über jeden Gott. Die Todesnorne Skuld war eine Variante von Skadi, der namensgebenden Mutter Skandinaviens, die eine typische Zerstörergöttin war. Es hieß, daß Skuld am Jüngsten Tag das ganze Universum mit dem Todesfluch belegen würde. Skuld zerschnitt, wie die dritte der Moiren, den Lebensfaden aller Geschöpfe. In der Erzähltradition heidnischer Balladen wurden die Nornen zu Feen.“1)