Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Voigtstraße

Eimsbüttel (1902): Carl Voigt (29.3.1808 Hamburg – 6.2.1879 Hamburg), Musiker, Gründer des Cäcilienvereins.


Siehe auch: Clasingstraße
Siehe auch: Grundstraße
Siehe auch: Spengelweg
Siehe auch: Mendelssohnstraße

Carl Voigt war der Sohn von Anna Catharina Voigt, geborene de la Camp und des Kaufmanns Carl Friedrich Voigt.
Seine Eltern hätten es gern gesehen, wenn ihr Sohn Theologe geworden wäre, doch Carl Voigt favorisierte die Musik und sah darin seine Erfüllung. So studierte er „von 1825 bis 1831 (…) Klavier bei Johann Jacob Behres und Guntrum und Komposition bei Jann Clasing [siehe: Clasingstraße] und F. W. Grund [siehe: Grundstraße]. 1) Außerdem ließ er sich zwei Jahre in Kassel ausbilden und studierte Klavier bei Johann Nepomuk Scheible, dem Gründer und Dirigenten des Cäcilien-Chors in Frankfurt am Main. Seine Ausbildung schloss er 1833 und verdingte sich fortan als Klavierlehrer. „Als [Johann Nepumuk] Schelble schwer erkrankte, übernahm Voigt 1836 kurz provisorisch die Leitung des von seinem Lehrer [1818 in dessen Wohnung] gegründeten Cäcilien-Vereins [Chor, in dem musikbegeisterte Frankfurter Bürgerinnen und Bürger sangen. Dass dieser Chor sowohl Frauen als auch Männer aufnahm, war damals geradezu revolutionär, R.B.] wobei er sich hier selbst für eine vierwöchige Reise nach Hamburg von Felix Mendelssohn Bartholdy [siehe: Mendelssohnstraße] vertreten ließ (…). Nachdem der nächste Leiter Ferdinand Hiller Frankfurt verlassen hatte und dessen Nachfolger Ferdinand Ries verstorben war, stand Voigt ab 1838 noch einmal dem Cäcilien-Verein vor; es gab jedoch Kritik an seinen Fähigkeiten als Chorleiter, und der Probenbesuch ging zurück.“2)

1837 hatte Voigt Auguste Elisabeth Georg (15.5.1811 Bockhorn – 13.11.1893 Hamburg) 3) geheiratet. Das Paar bekam in Frankfurt drei Kinder, geboren: 1838, 1839 und 1840. 4) Im selben Jahr als das dritte Kind geboren wurde, zog Voigt mit seiner Familie zurück nach Hamburg. Im Laufe der Ehe soll das Parr sieben Töchter und einen Sohn bekommen haben.5)

„In Hamburg wandte er sich schon bald intensiv der A cappella-Chormusik zu, die er mit dem Cäcilien-Chor in Frankfurt zu schätzen gelernt hatte und die in Hamburg noch weitgehend unbekannt war. Bereits im Oktober 1840 begann er mit den ersten Übungen, zunächst mit acht Mitwirkenden aus seinem Familien- und Bekanntenkreis. Der Kreis der Mitwirkenden wuchs, und am 28. Juni 1843 gründete er mit anfangs 25 Mitgliedern offiziell den Hamburger Cäcilien-Verein. Das erste öffentliche Konzert fand Ende 1843 statt. Weitere Konzerte folgten in unregelmäßigen Abständen, ein- oder zweimal jährlich.“6)

Der Chor genoss große Anerkennung in der Bevölkerung, hatte um 1870 bereits 127 Mitglieder und gab schließlich „jeden Winter drei Abonnementskonzerte“. 7)

Im Alter von 69 Jahren gab Voigt 1877 sein letztes Konzert. Sein Nachfolger war Julius Spengel (siehe: Spengelweg).

Der Name Cäcilie für den Cäcilien-Verein erinnert an die Schutzpatronin der Musik.