Mewesweg
Finkenwerder (1923), nach der alteingesessenen Finkenwerder Fischerfamilie Mewes. Sie wird in dem Buch von Gorch Fock „Seefahrt ist Not“ beschrieben.
Über Jacob Mewes schreibt Kurt Wagner in seinem Buch „Inselleben. Finkenwerder im Wechsel der Gezeiten“: „Die Anfertigung und Reparatur der Segel war ab etwa 1810 fast immer Aufgabe der Segelmacher. Davor wurde das Zuschneiden der Segel von den Fischern selbst vorgenommen. Das erforderte natürlich besonderes Geschick. Wenn jemand Schwierigkeiten hatte, wurde ihm immer geholfen. Der Seefischer Jacob Mewes erwies sich als besonders geschickt im Zuschneiden der Segel. Sobald ein Fischer sich daranmachte, ein neues Segel herzustellen, war Jakob immer gleich mit seiner Elle zur Stelle, um ihn bei seiner ungewohnten Arbeit zu unterstützen. Zum Dank dafür bekam er den Spitznamen ‚Jakob mit de Ehl‘ – Jakob mit der Elle. Er hatte damals schon erkannt, das der Zuschnitt der Segel für die Geschwindigkeit der Schiffe ausschlaggebend war. Sein Sohn Martin erlernte in Hamburg das Segelmacherhandwerk und machte sich in Finkenwerder selbstständig. (….)
Der Seefischer Jakob Mewes konnte im Jahr 1871 einen großen Teil der Seefischer vom Bau eines Eisschuppens überzeugen. In diesem Schuppen wurde das Eis gelagert, das im Winter von dem Eis der Elbe, des Köhlfleets und der Aue abgetragen werden konnte. Das wurde dann den Seefischern in Eiskisten zur Konservierung der Fische mit auf die Reise gegeben.“ 1)
In Gorch Focks (siehe: Gorch-Fock-Straße, Gorch-Fock-Wall)) Roman „Seefahrt ist Not“ erzählt Gorch Fock von dem Seefischer Klaus Mewes „und von dessen Sohn Klaus, seiner Unbändigkeit halber auch Störtebeker genannt. Der Kleine will unbedingt zur See wie sein Vater. Seine Mutter Gesa, eine Bauerntochter, sucht ihn gründlich davon abzubringen, nachdem ihr Mann mit seinem Ewer im Skagerrak untergegangen ist. Das Vorhaben bleibt erfolglos: Am Schluß des Romans läuft der jüngere Klaus Mewes mit eignem Kutter zum riskanten Austernfang aus, die Mutter [ist] inzwischen ‚vor Gram gestorben‘. (…) Eine Seemannsfrau bangt um ihren Mann, wenn er draußen ist, zittert immer aufs neue, wenn er im Frühjahr ausfährt, um sich dann abzufinden, als er ganz draußen bleibt. Sie kämpft so lange gegen ihren Jungen, den es auf die See zieht wie den Vater; sie wehrt ihm so lange, was ihm im Blut liegt, bis sie ihn ziehen lassen muß, denn Seefahrt ist not …“ 2)