Wasmannstraße
Barmbek-Nord (1914): Friedrich Wasmann (8.8.1805 Hamburg - 10.5.1886 Meran), Maler.
Siehe auch: Corneliusstraße
Siehe auch: Emil-Janßen-Straße
Wasmann gehörte zu den großen Entdeckungen des ehemaligen Kunsthallen Direktors Alfred Lichtwark (siehe: Lichtwarkstraße). Die Kunsthalle besitzt ca. 1000 Werke von ihm. Wasmann schuf viele Frauenbildnisse, so das von Frau Pastorin Hübbe; Frau mit Zopffrisur; Porträt einer jungen Frau mit Korallenkette; Bildnis einer alten Frau etc.
Rudolf Friedrich Wasmann wurde als Sohn von Anna Maria Wasmann, geb. Schröder und ihrem Mann, den Kolonialwarenhändler 1) (in einer anderen Quelle wird angegeben, dass der Vater Maler gewesen sei. 2) Johann Christian Friedrich Wasmann in Hamburg geboren. Nach dem Besuch des Johanneums in Hamburg erlernte Friedrich Wasmann Malerei in Hamburg, studierte ab 1829 an der Akademie Dresden, erhielt 1829 ein Stipendium und konnte sich bei Peter Cornelius (siehe: Corneliusstraße), Schlotthauer und Heinrich Hess in der Malerei fortbilden. Zwischen 1832 und 1835 lebte er in Rom, wo er sich den Nazarenern anschloss. 1835 konvertierte er zum katholischen Glauben. Aus wirtschaftlichen und gesundheitlichen Gründen zog er 1839 nach Meran und später nach Bozen.1843 kam er nach Hamburg zurück. Hier bekam er zahlreiche Bildnisaufträge, bis die Daguerrotypie ihm große Konkurrenz machte. 2)
„Sein Talent als Portraitmaler führt ihn auch ins Haus seiner zukünftigen Frau Marie Emilie Krämer (1821-1904), der jüngsten Tochter des gerade verstorbenen lutherischen Theologen und Direktors der Realschule des angesehenen Johanneums, Friedrich Erich August Krämer, dessen Bild er nach dem Totenbett malen soll. Die schwierige Aufgabe gelingt und trägt ihm das Wohlwollen der Familienangehörigen des Verblichenen ein, wenigstens solange diesen die Heiratsabsichten des Konvertiten unbekannt sind. Gegen den erbitterten Widerstand seiner protestantischen Schwiegerfamilie in spe mobilisiert Friedrich Wasmann nicht nur seine Eltern und seinen als Arzt sehr angesehenen Bruder Adolph, sondern auch - von München aus - das Vermittlungsgeschick seines väterlichen Freundes, des Prälaten Friedrich Windischmann. Der Sekretär des Münchner Erzbischofs, der in einem rauher werdenden interkonfessionellen Klima die Eheschließung betreibt, rät Wasmann dann auch, ‚schon um den konfessionellen Verdrießlichkeiten in Hamburg aus dem Wege zu gehen', Tirol als Heimatort zu wählen. Das Paar läßt sich 1846 gleich nach der Hochzeit samt Mary Bruce, der Stiefmutter der Braut, in Meran nieder, wo im Jahr darauf die beiden Frauen ihrerseits ‚zur katholischen Kirche heimkehren', unterwiesen vom Meraner Dekan Anton Santner, der dem Maler auch die Produktion von Kirchenkunst ans Herz gelegt hatte, die von den Kunsthistorikern meist mit barmherzigem Schweigen übergangen wird." 1)
Das Paar bekam sechs Kinder, zwei von ihnen starben bereits im Kleinkindalter.
Im "Der Neue Rump" heißt es außerdem über Wasmann: „1849 kam er noch einmal besuchsweise nach Hamburg zurück. Bis zum Ende wurde er ‚immer einsamer und absonderlicher‘ (Stefan George). Bei seinem Tod im 81. Lebensjahr war Wasmann so gut wie vergessen. (…) Die Wiederentdeckung des Künstlers begann 1906 auf der Jahrhundertausstellung in Berlin, wo Wasmann als stärkste Begabung unter den hamburgern in Rom empfunden wurde.“2)
Nach dem Tod Friedrich Wasmanns zogen seine Ehefrau und die beiden jüngsten Töchter Anna (1864-1930) und Franziska (geb. 1866) nach Hall in Tirol.