Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Schmidts Breite

Wilhelmsburg (1949): nach der Firma F. H. Schmidt aus Altona, Eisenkonstruktionsanstalt. (Horst Beckershaus: die Hamburger Straßennamen. 6. Aufl. Hamburg 2011, S. 327).


Früher hieß die Straße Parallelstraße. 1904 wurde sie umbenannt in Schmidtstraße, nach der Firma Schmidt, die hier eine Eisenkonstruktionsanstalt hatte. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg, Registratur Staatsarchiv AZ. 1521-1/5 Band 3-5: Straßennamen (neue Kartei), alphabetisch geordnet mit Hinweisen).

1943 wurde die Straße Schmidts Breite als neuer Straßenname (alter Straßenname: Schmidtstraße) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.

Nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, ergaben sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen.

Viele der für eine Umbenennung in Frage kommenden alten Straßennamen wurden in der NS-Zeit aber nicht mehr umbenannt. Eine Umbenennung nach den 1943 aufgelisteten neuen Straßennamen erfolgte für diverse Straßennamen dann nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. So wurde die Straße Schmidts Breite 1949 benannt.

Wilhelm Chr. Stammer schreibt, dass die Firma F. H. Schmidt erstmals 1845 in Altona erscheint. "1891 bekam sie die Genehmigung zum Bau eines eisernen Senkkastens (Caisson) in Wilhelmsburg, am Reiherstieg. Bestimmt war der Kasten für die Hafenanlagen in Cuxhaven (125mlg, 9mbr, 9,5m hoch). das war der Beginn der Werft, Eisenkonstruktions- und Brückenbauanstalt F. H. Schmidt in Wilhelmsburg. 1918 wurde auf dem Gelände die Hamburger Elbschiffswerft AG gegründet. Die Firma Schmidt verzog an die Mühlenstraße Nr. 34 in Wilhelmsburg und nannte sich nun F. H. Schmidt Eisenkonstruktionsanstalt Inh. A. L. Schmidt Wwe,. 1925 waren die Inhaber: F. J. Becker und Frau A. L. Schmidt, Wilhelmsburg. 1950 änderte sich die Firmierung in: Hamburger Stahlbau Gebr. Becker, vorm. F. H. Schmidt Die Firma betrieb Stahl- und Pontonbau in Altona, Rainkamp Nr. 1/9." 1)