Bessemerweg
Bahrenfeld (1950): Sir Henry Bessemer (19.1.1813 Charlton, Herfordshire – 15.3. 1898 London), Ingenieur. Erfinder der Bessemerbirne
Bereits in der NS-Zeit wurde der Bessemerweg als neuer Straßenname (alter Straßenname: Rückertstraße, siehe dazu unter: Rückertstraße) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.
Nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, ergaben sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen.
Viele der für eine Umbenennung in Frage kommenden alten Straßennamen wurden in der NS-Zeit aber nicht mehr umbenannt. Eine Umbenennung nach den 1943 aufgelisteten neuen Straßennamen erfolgte für diverse Straßennamen dann nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. So wurde der Bessemerweg 1950 benannt.
„Eine Maschine zum industriellen Bedrucken von Seide, ein Gerät zur Herstellung fälschungssicherer Briefmarken und ein Dampfschiff, auf dem es den Passagieren nicht schlecht wurde - theoretisch jedenfalls. Auf beeindruckende 129 Patente bringt es der englische Erfinder und Ingenieur Henry Bessemer in seinem langen Leben, und das ohne viel formale Bildung. Sein größter Triumph und lebenslange Einnahmequelle wurde der Bessemer Konverter, mit dem es erstmals gelang, aus Roheisen kostengünstig hochwertigen Stahl herzustellen.“ 1)
Bessemer, Sohn eines Schriftgießers, heiratete im Alter von 21 Jahren Ann Allen (1814 - 8.6.1897). Zuvor hatte er die Erfindung von fälschungssicheren Stempeln gemacht, die für die staatliche Verwaltung wichtig waren. Er glaubte dafür vom Staat geldlich belohnt zu werden, um heiraten zu können. Doch er wurde enttäuscht: Der Staat entlohnte ihn nicht. Trotzdem heiratete Bessemer und bekam mit seiner Ehefrau drei Kinder (2 Söhne, eine Tochter, die Elisabeth, nach Bessemers Mutter benannt wurde). 2)