Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Stegemannplatz

Stellingen, seit 2017: nach Heinrich Stegemann (15.9.1888 Hamburg – 2.9.1945 Hamburg), in Stellingen geborener Maler und Bildhauer; durch den Feuersturm von 1943 wurde ein großer Teil des Lebenswerks von Stegemann zerstört; der größte Teil des Nachlasses befindet sich im Städtischen Museum Flensburg, das acht Gemälde in seiner Dauerausstellung zeigt.


Auf der Website der von Annegret Moderegger und Burchard Bösche 2007 ins Leben gerufenen „Kunststiftung Heinrich Stegemann“ heißt es zur Kunststiftung und zum Wirken von Heinrich Stegemann: die Kunststiftung wurde gegründet, „um einen Künstler zu ehren, der in finsterer Zeit für Demokratie und Humanismus gestanden hat und dessen Werk zu einem großen Teil im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges vernichtet worden ist“. 1)

„Heinrich Stegemann wurde am 15. September 1888 in Stellingen geboren. [Er war der Sohn des Maurers Hermann Stegemann und seiner Ehefrau Anna Agneta, geb. Bracker, genannt Borchert]. Er absolvierte eine Anstreicherlehre. Abends Besuch der Kunstgewerbeschule Altona. 1909-1913 Besuch der Akademie Weimar, Reisen nach Schweden (1912), Italien (1914). Im Ersten Weltkrieg an der Westfront (Infanterie Regiment Bremen). Ab 1918 freischaffend in Hamburg. 1922 Besuch bei Lionel Feininger [siehe: Feiningerstraße] in Weimar. Studienreisen nach Italien, Afrika (1924, 1929), Österreich, Frankreich (1928) Holland (1927, 1938), England (1930), Belgien, Dänemark, Schweiz.

Freundschaft mit dem Stellinger Orgelbauer und Schriftsteller Hans Henny Jahnn [siehe: Hans-Henny-Jahnn-Weg].

1934 – 1937 Repressalien durch das NS-Regime, (…).“ 1)

„1934 werden Stegemanns Wandbilder im Hamburger Stadttheater zerstört und 1935 sein Fresko in der Schule Bogenstraße verhängt. Am 21. Juli 1936 wird die Ausstellung Malerei und Plastik in Deutschland unter Stegemanns künstlerischer Leitung im Kunstverein eröffnet, wenige Tage danach jedoch von Adolf Ziegler, dem stellvertretenden Präsidenten der ‚Reichskammer der bildenden Künste‘ wieder geschlossen. Stegemann bleibt in den Ausstellungsräumen über Nacht, um die Bilder zu verteidigen und wird zudem vor ein ‚Ehrengericht der Reichskammer der Bildenden Künste‘ zitiert. Im Jahr 1937 werden 43 seiner Werke aus deutschen Museen entfernt, davon mehrere in der Berliner Hauptfeuerwache verbrannt. Drei Arbeiten werden auf der Münchner Ausstellung ‚Entartete Kunst‘ angeprangert.“ 2)

„1939 Besuch bei Ernst Barlach [siehe Barlachstraße] in Güstrow. 1943 Wohnung und Atelier mit einem großen Teil seines Lebenswerks verbrennen im Bombenhagel.

Am 2. September 1945 an einem Krebsleiden in Hamburg gestorben. Sein Grab ist auf dem Stellinger Friedhof im Eingangsbereich neben dem Büro.“ 3)

Und im Wikipediaeintrag zu Stegemann heißt es: „Der Krieg bildet in Heinrich Stegemanns großem Œuvre einen Schwerpunkt. (…) Stegemann kämpfte bis 1918 teilweise an schweren Frontabschnitten, wurde verwundet und verschüttet, nach einem Lazarettaufenthalt erneut an der Front eingesetzt. Die Front-Erlebnisse gehörten zu den bittersten seines Lebens und verfolgten ihn traumatisch bis zum Lebensende. (…). Er gehörte sowohl der Novembergruppe, seit 1927 dem Deutschen Künstlerbund, als auch im Jahre 1920 der Hamburgischen Künstlerschaft an. Er hat der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg Arbeiten zur Verfügung gestellt. (…).“ 4)

1920 heiratete Heinrich Stegemann Ingeborg Krause (22.12.1900-?). 1925 malte er ein Portrait von ihr, welches seitdem in der Hamburger Kunsthalle vorhanden ist.