Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Tischbeinstraße

Barmbek-Nord (1922): Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (15.2.1751 Haina (Kloster) – 26.6.1829 Eutin), Johann Heinrich der Ältere (3.10.1722 Haina/Hessen- 22.8.1789 Kassel), Johann Friedrich August (9.3.1750 Maastricht-21.6.1812 Heidelberg), Maler.
Seit 2022 mitbenannt nach Wilhelmine Caroline Amalie Tischbein, geschiedene Apell, (3.10.1757 Kassel – 20.6.1839 Kassel), Tochter von Johann Heinrich Tischbein dem Älteren, Zeichnerin und Miniaturmalerin und Caroline Tischbein, verheiratete Wilken (5.11.1783 Arolsen – 29.4.1842 Berlin), Tochter von Johann Friedrich August Tischbein, Zeichnerin.


2022 wurde die Straße auch nach einigen Malerinnen aus der Familie Tischbein mitbenannt. Sie waren in ihrer Zeit als Künstlerinnen anerkannt und bekannt, gerieten später jedoch in Vergessenheit. Ein Grund dafür ist, dass in patriarchalen Gesellschaften die Kultur des Erinnerns in erster Linie eine Kultur des Erinnerns an bedeutende Männer war und ist.

Die Familie Tischbein war eine hessische Künstlerdynastie, die aber nicht nur Maler, sondern auch Malerinnen hervorbrachte. Doch wie immer wieder üblich in einer patriarchalen Gesellschaft: die Frauen wurden im Laufe der Zeit vergessen, weil nicht an sie erinnert wurde und wird. Eine Ausstellung im Kloster Haina im Jahre 2016 machte dem Vergessen ein Ende und stellte die Malerinnen der Familie Tischbein vor, die zu Lebzeiten anerkannt und bekannt waren.

Auf der Website von Kloster Haina steht über die Ausstellung und die Malerinnen geschrieben: „Eine Ausstellung im hessischen Kloster Haina würdigt erstmals die Frauen der berühmten Maler-Sippe Tischbein, die als Künstlerinnen in der Zeit zwischen 1770 und 1830 bei ihren Zeitgenossen durchaus anerkannt waren. Danach gerieten sie jedoch in Vergessenheit. Der Geist der Zeit schenkte seine Aufmerksamkeit nur den 16 männlichen Malern aus der Familie, die sich in ganz Deutschland einen Namen machten. Der bekannteste unter ihnen war Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829), der 1787 in Rom mit Johann Wolfgang Goethe [siehe: Goethestraße] in einer Wohngemeinschaft lebte und damals das berühmte Porträt des Dichters mit weißem Mantel und großem Hut schuf.

Dass jetzt ein Licht auch auf Malerinnen wie Amalie, Caroline oder Sophia Antoinette Tischbein fällt, verdankt sich einer Initiative der Kunsthistorikerin Prof. Dr. Martina Sitt von der Universität Kassel. Unter ihrer Leitung haben Studierende eines Masterkurses und Mitglieder der so genannten Bürger-Universität mehr als ein Jahr lang das Wirken von insgesamt zehn Malerinnen aus der Familie Tischbein und aus dem Umfeld der Kasseler Akademie erforscht, an der 1777 erstmals in Europa auch Frauen als Studierende zugelassen wurden. (…)

In ihrem Vortrag hob die Kasseler Kunsthistorikerin hervor, dass die Frauen der Familie Tischbein auch deshalb in den Hintergrund geraten seien, weil sie nach ihrer Heirat sich vor allem um die Aufzucht der Kinder zu kümmern hatten. Auf diese Weise seien sie ‚biedermeierlich entsorgt‘ worden. In einem ähnlichen Falle habe es 1781 geheißen: ‚Sie ist nicht gestorben, sondern verheiratet.‘ (…)

Amalie Tischbein (1757-1839), Tochter des Kasseler Hofmalers und Akademie-Professors Johann Heinrich Tischbein (1722-1789). Sie saß ihrem Vater, dem so genannten ‚Kasseler Tischbein‘, Modell und wurde von ihm im Zeichnen angeleitet, ihre Familie gehörte zur besseren Kasseler Gesellschaft. 1778 heiratete sie den Komponisten David Apell, die Ehe wurde aber später geschieden. Amalie Tischbein stellte Gemälde aus und war Ehrenmitglied der Kasseler Akademie.“ 1)

Für sie gibt es auch einen Wikipediaeintrag. Darin heißt es: „Amalie Tischbein galt als ‚ausgezeichnete Schönheit‘ bzw. anmutig, intelligent und redegewandt und wurde von ihrem Vater häufig porträtiert. In Weimar, das sie 1775 besuchte, lernte Amalie Tischbein den Dichter Christoph Martin Wieland [ siehe: Wielandstraße] kennen, der ihr zum Dank für ein von ihr gefertigtes Selbstbildnis eine Ode (Der Grazien jüngste zu schildern …) widmete – eine zu dieser Zeit nicht ungewöhnliche Freundschaftsbekundung. Im Jahr 1778 besuchte sie die zweite Klasse der Kasseler Kunstakademie. Im Mai desselben Jahres heiratete Amalie Tischbein David Apell (ab 1803: von Apell), der Assessor bei der Kriegs- und Domänenkammer in Kassel war und später Geheimer Kammerrat und Intendant des Hoftheaters unter Landgraf Wilhelm IX wurde. 1779 wurde der erste Sohn Wilhelm geboren, es folgten Carl (1781) und die Tochter Louise im Jahr 1782. Das Paar ließ sich später (vor 1819) scheiden, wozu gerüchteweise die Verschwendungssucht und der Charakter des Ehemanns beigetragen haben soll. Amalie Tischbein wurde als Künstlerin – vor allem von Miniaturen – zu ihren Lebzeiten anerkannt und stellte anlässlich der Ausstellungen der Kasseler Kunstakademie vermutlich mehrere Werke aus. 1780 wurde sie zu deren Ehrenmitglied ernannt. Sie lebte bis zu ihrem Tod ‚als geschiedene Frau […] hinreichend versorgt‘ hochangesehen in der gehobenen Kasseler Gesellschaft. Miniaturbildnisse von Amalie Tischbein wurden beispielsweise 1914 auf der Darmstädter Jahrhundert-Ausstellung ausgestellt.“ 2)

Caroline Tischbein (1783-1842), Tochter des Arolser Hofmalers Johann Friedrich August Tischbein (1750-1812), der sich später in Amsterdam, Dessau, Dresden, Berlin und St. Petersburg betätigte und Direktor der Akademie in Leipzig wurde (‚Leipziger Tischbein‘). Sie erhielt Zeichenunterricht vom Vater und lebte mit ihrem Mann, dem Historiker Friedrich Wilken, in einem intellektuellen Milieu in Heidelberg und Berlin. Etliche bekannte Persönlichkeiten hat sie porträtiert, darunter Achim von Arnim [siehe: Arnimstraße] und Christoph Martin Wieland.“ 3)

Im Wikipedia Eintrag zu Caroline Tischbein heißt es: Caroline Tischbein war das erste Kind von Sophie Tischbein (geborene Müller), der Tochter eines fürstlichen Kammerrats, und dem Arolser Hofmaler Johann Friedrich August Tischbein, dem sogenannten ‚Leipziger Tischbein‘. Ihre Schwester Betty wurde 1787 geboren, es folgte noch ein Bruder, Karl Wilhelm Tischbein (1797–1855), der später 1825 Professor für Zeichenkunst an der Bonner Akademie wurde. Sie wuchs an unterschiedlichen Orten, meist den Wirkungsorten ihres Vaters auf, neben Arolsen waren dies die Niederlande, Dessau, Weimar, Jena und ab 1800 Leipzig und Dresden. Sie lernte Niederländisch und Englisch und beherrschte die Sprachen lebenslang gut. Von ihrem Vater erhielt sie Zeichenunterricht, er förderte ihre Begabung und auf der Dresdner Kunstausstellung von 1801 wurden ihre Zeichnungen ausgestellt. Im September 1806 heiratete sie (…) den Historiker und Orientalisten Friedrich Wilken, mit dem sie nach Heidelberg ging. Die erste Tochter Sophie wurde im November 1807 geboren, es folgten zwei Söhne und eine weitere Tochter, die 1818 schon in Berlin geboren wurde. Die Familie lebte in einem intellektuellen Milieu, und die Zeit in Heidelberg gilt als ihre produktivste als Künstlerin: Tischbein zeichnete Kopien von Gemälden ihres Vaters und porträtierte eine Reihe von bekannteren Persönlichkeiten, (…) Einige Jahre, nachdem Friedrich Wilken 1816 als Professor nach Berlin berufen wurde, erkrankte er psychisch (‚Nervenleiden‘). In dieser Zeit konnte seine Frau mit ihren Porträtzeichnungen zum Familienunterhalt und den Krankenkosten beitragen. (…) Einige wenige ihrer Arbeiten sind in den graphischen Sammlungen der Museumslandschaft Hessen Kassel erhalten geblieben (…).“ 4)

Elisabeth (Betty) Tischbein (1787-1867), wie ihre Schwester Caroline eine Tochter des ‚Leipziger Tischbein‘ Johann Friedrich August (1750-1812). Sie wurde ebenfalls vom Vater im Zeichnen unterrichtet und bildete sich zur Sängerin aus. 1807 heiratete sie den Leipziger Kaufmann Wilhelm Kunze, der zeitweise in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet.

Sophia Antoinette Tischbein (1761-1826), in Hamburg geboren als Tochter von Johann Jacob Tischbein (1725-1791), des ‚Lübecker Tischbein‘, der mit seiner Frau, der Malerin Magdalene Gertrud Lilly, später in Lübeck tätig war. Wie ihre Schwester Magdalene wurde sie von den Eltern in die Malerei eingeführt. Als Ehefrau des protestantischen Pastors und Freimaurers Ludwig Roentgen lebte sie in Hamburg und Esens (Ostfriesland) und fertigte verschiedenste Gemälde an.“ 5)

Auch für Sophia Margarethe Antoinette Roentgen, (geb. Tischbein ( 1761 Hamburg – 24. Mai 1826 Aurich) gibt es einen Wikipediaeintrag: Sie „war (…) die zweite (nach anderen Quellen: älteste) Tochter der Hamburger Malerin Magdalene Gertrud Tischbein (geborene Lilly) und des Malers Johann Jacob Tischbein, (…). Ihre jüngeren Geschwister waren die Malerin Magdalena Margaretha Tischbein und der Maler August Tischbein. (…). Seit frühester Jugend erhielt sie in der Werkstatt ihrer Eltern Mal- und Zeichenunterricht, statt einer Ausbildung an der Akademie wurde sie von ihrem Vater ‚zu gleicher Kunst gebildet‘, wie es in einem zeitgenössischen Bericht heißt. 1783 heiratete sie den Pastor und Freimaurer Ludwig Roentgen. Das Paar gründete einen eigenen Hausstand in Petkum, und hatte acht Kinder, von denen eine Tochter früh verstarb. Ludwig Roentgen wurde 1793 nach Esens versetzt, wo er die Stelle eines Konsistorialrates antrat. Sophie Röntgen malte schon während dieser Zeit, um das Familieneinkommen aufzubessern. Hamburger Auktionskatalogen der 1790er Jahre zufolge schuf sie Landschafts-, Tier- und Blumengemälde sowie Historienbilder, deren Verbleib unbekannt ist. Das einzige erhaltene Werk ist ihr Altarbild der Werdumer St. Nicolai-Kirche von 1795 (…) 1814 starb ihr Ehemann und ließ Ehefrau und zwei erwachsene Töchter mittellos zurück. Vermutlich durch Vermittlung der Emdener Freimaurerloge erhielt sie ein Jahr später in Aurich eine Anstellung als Leiterin einer neuzugründenden privaten Mädchenschule, wo sie Handarbeiten, Zeichnen und Malen unterrichtete. Nachdem sie in ihren letzten Lebensjahren wegen Rheumatismus selbst weder laufen noch malen konnte, unterrichtete sie im Liegen vom Sofa aus. (…).“ 6)

Magdalene Margarethe Tischbein (1763-1836), in Hamburg geboren, war wie ihre Schwester Sophia Antoinette die Tochter von Johann Jacob Tischbein (1725-1791) und der Malerin Magdalene Gertrud Lilly. Auch sie erhielt ersten Zeichenunterricht von den Eltern. Nach langer Verlobungszeit heiratete sie ihren Hainaer Cousin, den Maler Ludwig Philipp Strack, der 1795 in Kassel zum Hofmaler ernannt wurde. Sie lebte mit ihm später auch in Eutin und Oldenburg und schuf verschiedene Gemälde, die größtenteils verschollen sind.“ 7)

Über sie heißt es in Wikipedia: „Magdalena Margaretha Tischbein (verheiratete Strack; (22.4.1763 Hamburg – 25.4.1846 Oldenburg) war eine Blumenmalerin (…). Im Alter von über 30 Jahren gebar sie fünf Kinder.“ 8)

Die Männer Tischbein, nach denen in Hamburg die Tischbeinstraße benannt ist
Johann Heinrich Tischbein (1751-1829): Zu ihm heißt es in Wikipedia-u. a.: „Der Sohn des Hainaer Klosterschreiners Johann Conrad Tischbein (1712–1778) war ab 1765 zunächst Schüler seines Onkels Johann Heinrich Tischbein des Älteren in Kassel, danach bei seinem Onkel Johann Jacob Tischbein in Hamburg. Da ihn das Gebiet der reinen Landschaftsmalerei jedoch nicht interessierte, wechselte er zu seinem Vetter Johann Dietrich Lilly, der in Hamburg als Kunsthändler, Kopist und Restaurator tätig war und Tischbein an die Historienmalerei heranführte. (…)“. 9)

Eine Mutter hatte Johann Heinrich Tischbein auch. Sie soll nicht verschwiegen werden. Sie hieß Helena Maria Christina De(h)nhof. 10)

Nachdem Tischbein viele Studienreisen unternommen hatte, kehrte er 1799 nach Deutschland zurück und gründete in Göttingen eine Zeichenakademie für Damen.

1806 heiratete er Anna Martha Ketting (1775–1832). Das Paar bekam fünf Töchter und einen Sohn und lebte in Hamburg, wo Tischbein ebenfalls eine Zeichenschule errichten wollte. „Doch als sich der Hamburger Senat weigerte, die geplante Kunstschule finanziell zu unterstützen, nahm Tischbein 1808 ein Angebot von Peter I., dem Prinzregenten von Oldenburg an, der ihn zum Hofmaler und Galeriedirektor ernannte. Außerdem kaufte er die Gemäldesammlung Tischbeins für seine eigene Sammlung. Tischbein wurde daraufhin bis zu seinem Tod 1829 in Eutin, der Sommerresidenz des Großherzogs, ansässig, wo er die Söhne des Herzogs und der Gesellschaft im Zeichnen unterrichtete.“ 11)

Über Tischbeins Ölgemälde „Innenraum (Die Kartoffel)“, Öl auf Eichenholz von 1816 schreibt der Kunsthistoriker Friedrich Gross: „Der Neoklassizist Tischbein scheute sich nicht, in die Niederungen des weiblichen Arbeitslebens hinabzublicken und mit ‚holländischen Formen und Figuren‘ die Alltagsidylle eines Bauernmädchens zu skizzieren, das in einem Küchenvorraum mit Bottichen und Geschirr, wo die Katze schnurrt und der zusammengekauerte Hund schläft, eine Kartoffel schabt, die im Lichtstrahl wie ein Goldklumpen glänzt. Auf einer Reise von Hamburg nach Eutin hatte Tischbein diese Szene in einem ‚gewöhnlichen Bauernwirthshause‘ beobachtet; (…) Die Hausmagd erscheint mit der Würde einer Heiligen ausgestattet, und die prosaische Kartoffel, die ehemals die Tafel Ludwig XIV. zierte, die seit der Anbauverordnung Friedrichs des großen jedoch rasch Volksnahrungsmittel geworden war, erscheint als edelste Frucht. Diese ästhetische Aufwertung häuslicher Frauenarbeit weist auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts voraus, in der gerade das Motiv der Kartoffel der Armen, insbesondere der Kartoffelernte durch Landarbeiterinnen und der proletarischen Kartoffelmahlzeit, eine besondere Rolle spielte.“ 12)

„Johann Heinrich Wilhelm, der ‚Goethe-Tischbein‘, zählt zu den bekanntesten Mitgliedern der Malerfamilie Tischbein. Dies ist vor allem auf seine Freundschaft mit Johann Wolfgang von Goethe zurückzuführen. Sein Werk umfasst nicht nur Gemälde und Zeichnungen, sondern auch Illustrationen und literarische Arbeiten.“ 13)

Johann Heinrich der Ältere (1722-1789): Zu ihm heißt es in Wikipedia: Er „war Sohn des Bäckers Johann Heinrich Tischbein und der Susanne Margaretha Hinsing. Nach einer Malerlehre 1736 bis 1741 in Kassel beim Tapetenmaler Zimmermann und bei Johann Georg von Freese (1701–1775) stand er im Dienste kleinerer Fürstenhöfe. 1743 ging er, finanziell unterstützt von Graf Johann Philipp von Stadion, nach Paris und wurde Schüler von Carle van Loo (1705–1765). 1749 reiste er nach Venedig zu Giovanni Battista Piazzetta (1682–1754). 1750/51 war er in Rom. 1753 erfolgte die Ernennung zum Hofmaler des Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel. (…). 1762 wurde er Professor an der neu gegründeten Akademie Collegium Carolinum in Kassel. (…) Durch die Freundschaft mit Friedrich Gottlieb Klopstock [siehe: Klopstockstraße] und seinem zeitweilig in Hamburg ansässigen Bruder war er eng mit der Hansestadt verbunden. Am 31. Oktober 1756 heiratete Tischbein die Kanzleisekretärstochter Marie Sophie Robert (gest. 1759).“ 14) Sie starb wenige Monate nach der Geburt des zweiten Kindes. Vier Jahre später heiratete er 1763 die jüngere Schwester seiner verstorbenen Frau, Anne Marie Pernette. Sie starb ein Jahr nach der Hochzeit. „Diese Todesfälle dürften die ‚innige Beziehung‘ zwischen Vater und Töchtern stark geprägt haben (…).“ 14) Eine seiner Töchter war die Malerin Amalie Tischbein (siehe zu ihr weiter oben.)

Johann Friedrich August Tischbein (1720-1812)
„Johann Friedrich August Tischbein war der Sohn des Theatermalers Johann Valentin Tischbein, bei dem er auch seinen ersten künstlerischen Unterricht erhielt. Der ‚Goethe-Tischbein‘, der Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, war sein Cousin. Um 1768 wechselte Tischbein nach Kassel in das Atelier seines Onkels, des Malers Johann Heinrich Tischbein (‚der Ältere‘, auch ‚Kasseler Tischbein‘, 1722–1789), (…) [1780 ] (…). erhielt er eine Anstellung als Hofmaler am Hof des Fürsten Friedrich von Waldeck in Arolsen und schon kurze Zeit darauf ernannte der Fürst Tischbein zum Rat und Kabinettsmaler. (…). 1795 berief ihn Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau als Hofmaler nach Dessau, (…) 1800 zog Tischbein von Dessau nach Leipzig, um als Nachfolger von Adam Friedrich Oeser die Leitung der dortigen Kunstakademie zu übernehmen. (…).“ 16)

Tischbein war der Vater der Zeichnerin Caroline Tischbein (1783–1843), (…) und des Hofmalers Carl Wilhelm Tischbein (1797–1855). Im Alter von 62 Jahren starb Johann Friedrich August Tischbein am 21. Juni 1812 in Heidelberg.