Deichgrafenweg
Wilhelmsburg (1935): „Deichgraf heißt in manchen Marschgegenden derjenige, der die Aufsicht über die Deiche führt. Hier hießen die Aufsichtspersonen ‚Deichgeschworene‘. Sie wurden von den Grundbesitzern bestellt. Zum ersten Mal wurden hier 1374 Deichgeschworene erwähnt.“ 1)
Siehe auch: Schimmelreiterweg
Der Deichgrafenweg wurde in der NS-Zeit benannt.
Deichgrafen gibt es auch heute noch. Laut Wikipedia ist ein Deichgraf: „Vorsteher eines genossenschaftlich organisierten Deichverbandes, der für die Unterhaltung und Anlage der Deiche zuständig ist. (…).
Oberdeichgraf war der oberste unter den Deichgrafen einer Provinz, der die Oberaufsicht über das Deichwesen führte und sonst auch Oberdeichinspektor genannt wurde; in Niederdeutschland: Oberdeichgräfe, Oberdeichgrefe. (…).“ 2)
Heute gibt es auch Deichgräfinnen. Deichgraf oder Deichgräfin ist ein Ehrenamt. Alle fünf Jahre wird ein Deichgraf oder eine Deichgräfin gewählt.
Ein berühmter literarischer Deichgraf spielt in dem Roman „Der Schimmelreiter“ (siehe: Schimmelreiterweg) von Theodor Storm (siehe: Theodor-Storm-Straße) eine bedeutende Rolle.
Margret Markert schreibt in ihrer Schrift über Wilhelmsburger Straßennamen, dass der Name „Deichgraf“ nicht zu Wilhelmsburg passt, „denn hier führt der Deichvogt die Aufsicht über die Deiche. Er ist zusammen mit den Deichgeschworenen für die Erhaltung der Deiche zuständig. Zum ersten Mal werden in Wilhelmsburg im Jahr 1374 Deichgeschworene erwähnt.“ 3)