Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Ebelingplatz

Hamm (1977): Christoph Daniel Ebeling (20.11.1741 Garmissen – 30.6.1817 Hamburg), Gymnasialprofessor, Stadtbibliothekar


Siehe auch: Büschstraße
Vorher hieß die Verkehrsfläche Hammer Weg.

Christoph Daniel Ebeling war der Sohn von Sophie Elisabeth Ebeling, geborene Walbaum und des Pastors und Superintendenten Johann Just Ebeling

Nach dem Abitur und dem Studium der Theologie, Philologie, Geographie und Geschichte wurde er Hauslehrer in Leipzig und kam 1769 als Lehrer an die Hamburger Handelsakademie. Mit dem Begründer dieser Schule für den kaufmännischen Nachwuchs, Johann Georg Büsch (siehe: Büschstraße), gab er die zwischen 1784 und 1797 erschienene Wirtschaftszeitung „Handlungsbibliothek“ heraus.

Ebelings besonderes Interesse galt Nordamerika. Er verfasste zwischen 1793 und 1816 das siebenbändige Werk „Erdbeschreibung und Geschichte von Amerika“. Wegen seiner seit Jugend bestehenden Hörerkrankung realisierte er nicht seinen Wunsch, nach Amerika auszuwandern. „Im Ausgleich dazu verschaffte er sich über die Hamburger Stadtbibliothek und die Göttinger Universitätsbibliothek vielfältiges Material über Nordamerika und baute eine rund 3.200 Bücher und annähernd 10.000 Landkarten umfassende Privatbibliothek auf, die nach seinem Tod von dem Bostoner Kaufmann Israel Thorndyke auf Anregung seines in Göttingen studierenden Sohnes gekauft und dem Harvard College gestiftet wurde.“1)

Werner Kayser schreibt in der Neuen Deutschen Biographie über Ebelings Amerikaforschungen u. a. : „Als Mitteilungsorgan für die ihm gelegentlich zufließenden Dokumente schuf E. gemeinsam mit D. H. Hegewisch die erste deutsche wissenschaftliche Zeitschrift, die ausschließlich Amerika gewidmet war, das ‚Amerikanische Magazin‘ (1795–97). In seiner umfangreichen, heute teilweise edierten Korrespondenz mit Gelehrten und Kaufleuten in Amerika spiegelt sich die politische Geschichte der Zeit. Sie zeigt E. als klugen Beobachter und zugleich als Förderer der geistigen und persönlichen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland.“ 2)

Ebeling, der zeit seines Lebens ledig blieb, betätigte sich zwischen 1784 und 1799 neben seiner Arbeit an der Handelsakademie als Lehrer für Geschichte und griechische Sprache am Hamburger Akademischen Gymnasium.
Nachdem jedoch seine Taubheit zunahm, musste er seine Unterrichtstätigkeit aufgeben. Fortan arbeitete er von 1799 bis zu seinem Tode 1817 als Leiter der Hamburger Stadtbibliothek. „Als Leiter der Hamburger Stadtbibliothek erweiterte Ebeling den Bestand, nahm eine grundlegende Revision des veralteten Katalogsystems vor und sorgte für die zweimalige wöchentliche Öffnung. Gleichzeitig wirkte er als Literatur- und Musikkritiker, war mit Carl Philipp Emanuel Bach und Friedrich Gottlieb Klopstock [siehe: Klopstockplatz, Klopstockstraße] befreundet und führte nach dessen Tod im Jahr 1803 die Gesamtausgabe der Klopstock’schen Werke fort. Um 1780 schuf er eine deutsche Übersetzung von Georg Friedrich Händels Messiah [siehe: Händelstraße] (…). Darüber hinaus übersetzte er das epochemachende musikwissenschaftliche Werk des Engländers Charles Burney The present state of music in France and Italy ins Deutsche.“ 3)