Emekesweg
Poppenbüttel (1947): Emekes Strutz oder Struz, Knappe, kam aus der gleichnamigen adligen Familie, die im 14. Jhd. Besitzer von Poppenbüttel war
Siehe auch: Lambert-Strus-Weg
Siehe auch: Strutzhang
Vor 1947 hieß die Straße Lützowstraße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Emekesweg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1947 bei Lützowstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg: 133-1 II, 38. Anlage 2. Große Umbenennung von 1938. Die neu vorgeschlagenen Straßennamen nach Stadtteilen geordnet unter Angabe der verwendeten Benennungsmotive)
Die Familie Struz gehörte dem niederen Adel an, wozu Ritter und Knappen gehörten. Dieser Adel übte in den Dörfern grund- und gerichtsherrschaftliche Rechte aus. So mussten z. B. die dort lebenden Bauern Abgaben an den niederen Adel zahlen.
Die Familie Struz war Besitzerin von Bauernstellen, einer Mühle in Poppenbüttel und Adelssitzen so z. B. in Jenfeld, Barmbek, Bünningstedt und Hinschenfelde.
Doch Pest, Geldentwertungen und Abwanderung aus den Dörfern in die Städte machten vielen Familien des niederen Adels als Besitzer von Grundeigentum schwer zu schaffen, so auch der Familie Struz.
Günther Bock schreibt in seinem Aufsatz über die niederadlige Familie Struz: „Zwischen 1319 – ihrem ersten Auftreten unter diesem Namen – und ihrem bislang jüngsten Nachweis von 1413 tätigten die Struz umfangreiche Rentengeschäfte und Verkäufe. Diese sind (…) als eine durchgehende Verlustgeschichte zu verstehen. Da den Struz offensichtlich keine Alternative mehr blieb, veräußerte sie nacheinander ihre ansehnlichen Besitzungen in den Dörfern Hummelsbüttel, Bünningstedt, Barmbek, Hinschenfelde, Jenfeld, Poppenbütterl, Wellingsbüttel und Ohlstedt sowie Streubesitz in Hammerbrook und sahen sich überdies gezwungen, ihre in Bünningstedt, Barmbek und Hinschenfelde befindlichen Adelssitze aufzugeben. Im frühen 15. Jahrhundert dürften die letzten Angehörigen der Familie Struz vor dem Nichts gestanden haben. Für Angehörige des niederen Adels, die gewohnt waren, ihre Umgebung vom Rücken ihres Pferdes wahrzunehmen und auch sonst wenig Abneigung zeigten, im wahrsten Sinne ‚von oben herab‘ zu agieren, dürfte ein derartiger gesellschaftlicher Absturz mit tief empfundenen Demütigungen verbunden gewesen sein.“ 1)
Günther Bock weiter über die Familie Struz: Bis Mitte des 14. Jahrhunderts „hatte die Familie Struz 48 Hufen sowie alle Halbhufen, Katenstellen und die Mühle verloren.“ 2)
Das Dorf Poppenbüttel musste die Familie Struz 1336 aufgeben. 3)