Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Strutzhang

Poppenbüttel (1953): nach der Ritterfamilie Strutz, Grundbesitzer in Poppenbüttel, besonders nach dem Knappen Lambert Strutz (14. Jhd.).


Siehe auch: Grundherrenstraße
Siehe auch: Bantschowstraße
Siehe auch: Lambert-Strus-Weg
Siehe auch: Emekesweg

Vor 1953 hieß die Straße Parkstraße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Strutzweg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen gekommen war. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1953 bei Parkstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)

Poppenbüttel war im Mittelalter im Besitz von Lambert, Emeke, Henning und Marquard Struz (Strutz). Die Familie Struz gehörte im 14. Jhd. dem niederen Adel an. Aus ihm rekrutierten die Knappen und Ritter. Sie waren Lehnsnehmer der Landesherren.

Günther Bock schreibt über die Familie Struz: „Angehörige der Familie Struz übten während des 14. Jahrhunderts in diversen heute zum Hamburger Stadtgebiet gehörenden Dörfern grund- und gerichtsherrschaftliche Rechte aus.“ 1)

Mit Rentengeschäften und Verkäufen machte Familie Struz im 14. Jahrhundert Verlustgeschäfte, so dass sie schließlich ihre Besitzungen verkaufen musste. So veräußerte 1336 der Knappe Lambert Struz Poppenbüttel an den Priester Sigefried Latecop. „Zum Verkaufsgut gehörten sieben Hufen, (…) zwei Katenstellen (…).“ 1)

Auch Wellingsbüttel wurde verkauft. Es gehörte Emeke und Marquard Struz, die es 1382 mit allen Rechten an die Hamburger Brüder Ove veräußerten.

Ebenso im 14. Jhd. gehörte Jenfeld mit zehn Hufen der Familie Struz. Lambert Struz verkaufte eine Hufe an die Nikolaikirche und die anderen Hufen an das Nonnenkloster in Reinbek.

Auch Hummelsbüttel wurde von den Brüdern Hinrich, Lambert und Konrad Struz verkauft.

„Im frühen 15. Jahrhundert dürften die letzten Angehörigen der Familie Struz vor dem Nichts gestanden haben. Für Angehörige des niederen Adels, die gewohnt waren, ihre Umgebung vom Rücken ihres Pferdes wahrzunehmen und die auch sonst wenig Abneigung zeigten, im wahrsten Sinne ‚von oben herab‘ zu agieren, dürfte ein derartiger gesellschaftlicher Abstieg mit tief empfundenen Demütigungen verbunden gewesen sein,“ 1) schreibt Günther Bock in seiner Abhandlung über die Familie Struz.