Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Hessepark

Blankenese (1945): Georg Heinrich Hesse (19.5.1815 Altona – 28.2.1907 Hamburg), Vorbesitzer des Geländes.


Siehe auch: Wilmans Park
Siehe auch: Ernst-Merck-Straße
Siehe auch: Willinks Park
Siehe auch: Friederike-Klünder-Weg
Siehe auch: Jürgensallee
Siehe auch: Newmans Park

1262 Haus Hesse
Hessehaus im Hessepark; Quelle: Günter Stello

Bereits vor 1933 hieß die Verkehrsfläche Hessepark. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde sie 1938 wegen Hesses jüdischer Herkunft in Klünders Park (siehe: Friederike-Klünder-Weg) umbenannt. Gleich nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 erfolgte die Rückbenennung. (Registratur Staatsarchiv Az. 1520-3/0. Antwort auf Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Prosch (CDU), Straßen mit Namen jüdischer Bürger, Bürgerschaftsdrucksache 11/2389 vom 7.5.1984.)
Über den Hessepark heißt es: „Der Hessepark verdankt seinen Namen dem letzten Besitzer des Geländes, Georg Heinrich Hesse.

Das ursprüngliche Gelände wurde 1799 vom Hamburger Kaufmann Rütger Heinrich Klünder [siehe: Friederike-Klünder-Weg] erworben und als Park im englischen Landschaftsstil angelegt. Entfernter gelegene Bereiche wurden wirtschaftlich genutzt. Eine Ölmühle, eine Flachspinnerei und Leinenweberei boten Arbeitsplätze für die Blankeneser Bevölkerung.

Nach dem Tod der Klünders wurde der Besitz 1856 in eine östliche und eine westliche Hälfte aufgeteilt und verkauft. Carl Hermann Merck, ein Bruder von Ernst Merck [siehe: Ernst-Merck-Straße; Ernst-Merck-Brücke] kaufte den östlichen, Christian Wilmans [siehe: Wilmans Park] den westlichen Teil. Carl Hermann Merck beauftragte den Garteningenieur Friedrich Joachim Christian Jürgens [siehe: Jürgensallee] mit der Umgestaltung des Parks. Wegführungen und Baumpflanzungen in der Grünanlage stammen unter anderem aus dieser Zeit.

Carl Hermann Merck verkaufte 1876 den Park an Georg Heinrich Hesse, (…).“ 1)

Georg Heinrich Hesse war der Enkel von Isaak Hesse (1737-1807) und übernahm 1845 das Bank-, Handels- und Reedereigeschäft seines Großvaters. Gleichzeitig wurde Henry Newman (siehe: Newmans Park) Hesses Geschäftspartner Seitdem firmierte das Bankhaus unter Hesse Newman & Co.

Die Firma betrieb neben dem Bankgeschäft Ex- und Import. Exportiert wurden verschiedene Fertigprodukte nach Asien, Südafrika, Australien und Neuseeland. Importiert wurden Rohstoffe wie Baumwolle, Tabak und Kaffee, Kakao und Häute. Damit profitierte die Firma vom Kolonialismus.

1870 beteiligte sich Newman & Hesse an der Gründung der Commerz- und Disconto-Bank.

1857 hatte der damals 42jährige Georg Heinrich Hesse die damals 19jährige Elisabeth Sarah Willink (25.7.1838 St. Thomas, Amerikanische Jungferninseln – 21.4.1925 Blankenese) (siehe: Wilinks Park) geheiratet. Das Paar bekam fünf Kinder, geboren 1857, 1861, 1871, 1873, 1880. 2)

„Nach dem Tod Hesse‘s ging der Park in den Besitz seiner Tochter Ellen Hesse und ihrem Mann, dem späteren Polizeipräsidenten Otto Stürken, über. Ihr Sohn Otto verkaufte 1926 den Hessepark an die Gemeinde Blankenese. Diese parzellierte einen großen Teil des Parks, der Rest ist seitdem öffentlich zugänglich.“ 3)