Schwenweg
Langenhorn (1948), nach der Langenhorner Bauernfamilie Schwen
Seit 1934 hieß der Weg Siedlerweg. Bereits 1943 wurde der Schwenweg als neuer Straßenname (alter Straßenname: Siedlerweg) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.
Nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, ergaben sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen.
Viele der für eine Umbenennung in Frage kommenden alten Straßennamen wurden in der NS-Zeit aber nicht mehr umbenannt. Eine Umbenennung nach den 1943 aufgelisteten neuen Straßennamen erfolgte für diverse Straßennamen dann nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. So wurde der Schwenweg 1948 benannt.
Unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stra%C3%9Fen,_Pl%C3%A4tze_und_Br%C3%BCcken_in_Hamburg-Langenhorn ist über die männlichen Vertreter der Familie Schwen zu lesen: „Am 1. August 1843 wurde Joachim Mathias Schwen im Born eine Gaststättenkonzession erteilt, der dort eine Gastwirtschaft mit Vorspann zum Pferdewechsel betrieb (1968 abgerissen). (…). Sein Sohn Johann Peter Schwen (…) erwarb am Wattkorn Land und baute 1877 an der Tangstedter Landstraße 230 ein Gasthaus, betrieb zudem aber auch Landwirtschaft. 1890 übernahm sein Sohn Carl August Schwen das Land und die Gastwirtschaft. (…). Durch Landverkäufe wurde 1911 der Landbesitz kleiner. Dessen älterer Sohn Carl Wilhelm Schwen (* 21. Juli 1890) übernahm 1915 das Gasthaus und das verbliebene Land, während Carl August Schwen als Rentner am Rodenkampweg 14 wohnte. 1919 wurde durch Landenteignung für den Bau der Fritz-Schumacher-Siedlung der Landbesitz wieder kleiner. Der jüngere Sohn Adolf Schwen betrieb neben dem Gasthof an der Tangstedter Landstraße 234 einen Kohlen- und Futterhandel (…). 1929 starb seine Frau, eine Bauerntochter aus Garstedt, mit der er Zwillingstöchter hatte. (…) Nach den fehlgeschlagenen Versuchen Nachtigallen in Langenhorn anzusiedeln, bekam er 1934 zwei Weißstörche (…). Seine zwei Störche kamen aus ihrem Winterquartier in Afrika zu ihrem Nest auf der am Gasthaus anliegenden Scheune zurück, wie auch in den folgenden Jahren. Seitdem war er nicht nur in Langenhorn bekannt. Er wurde von vielen Storchenvater Schwen genannt. (…). 1939 heiratete er die Konzertsängerin und Gesangspädagogin Frida Lindhorst (* 19. November 1900), die am 19. April 1949 starb. (…). [Sie starb an Krebs, R. B. 2)] Am 2. Dezember 1972 verstarb Carl Wilhelm Schwen. (…). Seine Töchter führten in seinem Sinne die Storchenhaltung und den Betrieb eine Zeit lang weiter. 1975 wurde ein Hotel-Anbau errichtet. (…). An der Ecke Tangstedter Landstraße und Krohnstieg gab es dann noch eine Zeit lang das Zoogeschäft Schwen.(…). Auf Initiative der Klasse 6b des Gymnasium Heidberg wurde am 17. Juni 2010 (…) ein kleines Hinweisschild an dem Straßenschild vom Schwenweg an der Ecke Fritz-Schumacher-Allee unten angebracht, mit der Aufschrift ‚Nach der Langenhorner Bauernfamilie Schwen, zu der auch der ‚Storchenvater‘ Wilhelm Schwen (1890–1972) gehörte‘.“1)