Ferdinand-Beit-Straße
St. Georg (1948): Ferdinand Hermann Georg Beit (19.4.1858 Hamburg – 27.11.1928), Kaufmann, Bürgerschaftsabgeordneter
Siehe auch: Alfred-Beit-Weg, Cousin von Ferdinand Beit
Vor 1948 hieß die Straße „Hohe Straße“.

Ferdinand Beit bewohnte nach dem Tod seiner Mutter Johanna, geb. Seligmann (1829–1915), Tochter des Bankiers Seligmann Ladenburg, die 1890/1891 von Martin Haller (siehe: Martin-Haller-Ring) errichtete Villa Beit in der Milchstraße Ecke Harvestehuder Weg in Hamburg-Pöseldorf.
Ferdinand Beit war seit 1885 verheiratet mit der Hausmaklertochter Maria Francisca Gustava Binder (24.3.1863 Hamburg – 9.3.1940 Hamburg).1)
Im Wikipedia-Eintrag zu Ferdinand Beit heißt es über dessen Herkunft u. a.: „Beits Vater Ferdinand Beit Senior (1817–1870) war ein promovierter Arzt, Chemiker und Hamburger Unternehmer, der unter der Dachgesellschaft Beit & Co. die Beit & Philippi-Chilesalpeterfabrik und spätere chemische Fabrik für Buch- und Steindruckfarben in Hamburg-Winterhude am Goldbekkanal gründete. Weiterhin war er Teilhaber der Elbhütten-Affinier- und Handelsgesellschaft, aus der er 1866 die Beitsche Silberscheide herauslöste und mit Hilfe der Norddeutschen Bank in die Norddeutsche Affinerie AG, die heutige Aurubis, wandelte. Ebenfalls beteiligte er sich an der Gründung der Badische Anilin- & Soda Fabrik AG (BASF), die 1924 in der I.G. Farben AG aufging. (…).“ 2).
Ferdinand Beit Junior erlernte den Beruf des Export- und Importkaufmannes und stieg später nach längerem Auslandsaufenthalt in seines Vaters Firma ein. Durch die Verarbeitung von Salpeter war die Firma Profiteurin des Kolonialismus. Siehe zum Thema Salpeter und Kolonialismus zum Beispiel unter: Konsul-Francke-Straße und unter: Ohlendorffstraße.
„1885 wurde er Investor bei den Unternehmungen von Heinrich Alfred Michahelles. Zehn Jahre später gründeten die beiden Gesellschafter in Schulau eine große Zuckeraffinerie mit eigenem Bahnanschluss und Elbanleger, die innerhalb weniger Jahre 500 Arbeiter beschäftigte. (…).“ 3)
Politisch betätigte er sich „im ‚Verein Hamburger Bürger zu St. Georg von 1886‘. Dort war er vor allem in den 1890er Jahren ein Streiter gegen den aufkommenden Antisemitismus. In St. Georg war vor allem der führende Hamburger Antisemit und spätere Reichstagsabgeordnete Friedrich Raab einer seiner Gegenspieler. Im Jahr 1900 unterlag er ihm in einer Stichwahl um den Vorsitz des Bürgervereins. Daraufhin verließ er den Verein mit der Begründung: ‚Ein liberaler Mann aber, der auf politische Ehre hält, muss einem solchen Verein den Rücken kehren.‘
Beit wurde das erste Mal 1895 in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. (…) [Er war] Mitbegründer der vereinigten Liberalen und später der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Im März 1919 wurde er für die DDP Mitglied in der ersten Hamburgischen Bürgerschaft der Weimarer Republik. Beit saß dort für seine Partei bis 1924.“ 4)