Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Geschwister-Beschütz-Bogen

Groß-Borstel, seit 1993, benannt nach Olga und Marie Beschütz. (Olga: 28.6.1876 Hamburg – deportiert am 6.12.1941 nach Riga, genaues Todesdatum unbekannt),
(Marie: 11.2.1882 Hamburg – deportiert am 6.12.1941 nach Riga, genaues Todesdatum unbekannt), jüdische Opfer des Nationalsozialismus. Lehrerinnen


Siehe auch: Elisabeh-Flügge-Straße.

Stolpersteine vor dem Wohnhaus Husumer Straße 37 und für Olga Beschütz vor der Wirkungsstätte Schule Schwenckestraße 100.

Seite 2002 heißt die Grundschule an der Schottmüllerstraße 23 nach Marie Beschütz.

Olga und Marie sowie Clara Beschütz waren die Töchter von Bertha (1850-13.12.1941 Hamburg) und Dr. jur. Siegmund Beschütz (1840-1912). Seit 1880 waren sie getaufte Christen.

Als Siegmund Beschütz starb, hinterließ er seiner Witwe ein Villengrundstück in der Werderstraße 63. Bertha Beschütz lebte nun von einer Beamtenwitwenrente und zog 1931 mit ihren unverheirateten Töchtern in die Hochallee 123.

1939 musste Bertha Beschütz das Grundstück Werderstraße 63 verkaufen; damals lebte sie schon mit ihren Töchtern in der Husumer Str. 37.

Olga Beschütz war seit 1904 im Hamburger Schuldienst tätig. Von 1908 bis 1911 arbeitete sie als Lehrerin an der privaten höheren Mädchenschule Elsa Weis-Mann, von 1911 bis 1920 an der Schule Marie Busse, dann an der Volksschule Dehnhaide 60, ab 1926 an der Schule Schwenckestraße 100.

Marie Beschütz: war zwischen 1903 und 1908 als Lehrerin an der privaten höheren Mädchenschule Margarethe Fleck, Milchstraße, tätig, von 1908 bis 1919 an der Mädchenschule Hübbe in der Maria-Louisen-Straße, ab 1922 an der Schule Koppel 18 und ab 1928 an der Schule Erikastraße 23. Marie Beschütz war auch mit der Lehrerin Elisabeth Flügge befreundet (siehe: Elisabeth-Flügge-Straße).

Die Geschwister Beschütz wurden nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wegen ihrer jüdischen Herkunft aus dem Schuldienst entlassen. Am 6. November 1941 wurden sie zusammen mit ihrer Schwester Clara, die im Kinderschutzverein tätig gewesen war, nach Riga deportiert.

Kurz vor der Deportation gaben die Schwestern ein Abschiedsessen. Dabei verabreichten sie ihrer Mutter, die sie hätten zurücklassen müssen, ein Schlafmittel. Es war jedoch nicht stark genug. Frau Beschütz kam, nachdem ihre Töchter deportiert worden waren, in das Jüdische Heim an der Schäferkampsallee, wo sie bald darauf verstarb.