Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Arnold-Heise-Straße

Eppendorf (1948): Johann Arnold Heise (15.2.1747 - 5.3.1834), Jurist, Präses des Niedergerichts, Ratsherr, Amtmann zu Ritzebüttel, Bürgermeister von Hamburg (1807-1810 und 1814-1821)


Siehe auch: Auguste-Baur-Straße. Arnold Heises Tochter Marianne war mit Georg Friedrich Baur verheiratet.
Siehe auch: Droopweg
Siehe auch: Mutzenbecherweg

Bereits in der NS-Zeit, 1943, wurde die Arnold-Heise-Straße als neuer Straßenname in der Liste „Umbenannte Straßen“, die im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht ist, aufgeführt. Als alter Straßenname wurde die „Godeffroystraße“ in Hamburg Eppendorf genannt. Angemerkt in dieser Liste wurde, dass noch nicht alle Umbenennungen erfolgt sind. Die bereits durchgeführten Umbenennungen wurden mit einem Sternchen versehen.
Viele, in dieser Liste aufgeführten, aber damals noch nicht benannten neuen Straßennamen, wurden nach der Befreiung vom Nationalsozialismus benannt. So wurde die Arnold-Heise-Straße 1948 benannt. Die Godeffroystraße in Hamburg Eppendorf bedurfte einer Neubenennung, denn nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1938, wodurch z. B. Altona, Ottensen und andere Gebiete Hamburger Stadtteile wurden, hatten sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen ergeben. So gab und gibt es seit 1928 eine Godeffroystraße in Hamburg Blankenese.

Johann Arnold Heise war dreimal verheiratet. Aus seinem Eheleben gibt es viele Anekdoten. Als er Vater von Drillingen wurde, war er gerade im Rathaus. Der Bote meldete ihm, dass seine Frau ein Kind bekommen habe. „ ‚Gut‘, sagte er und setzte seine Arbeit fort. Später am Tag wurde ihm gemeldet, daß noch ein Kind gekommen wäre. ‚Gut‘, sagte er wieder; aber als ihm die Geburt eines dritten Kindes gemeldet wurde, fuhr er auf und rief: ‚Nein, nun muß ich nach Haus, sonst nimmt das kein Ende.‘“ 1)

In erster Ehe war Johann Arnold Heise mit der gleichaltrigen Catharina Lucia, geb. Droop (1747-30.12.1790 Hamburg) verheiratet. Das Ehepaar bekam neun Kinder, darunter 1796 die Drillinge. Die schnell aufeinander folgenden Geburten schwächten Catharina Lucia. Als sie dann an Schwindsucht erkrankte, verstarb sie.

Zwei Jahre später – 1792 - ging Johann Arnold Heise, um der Einsamkeit zu entkommen, seine zweite Ehe ein und zwar mit der fünf Jahre jüngeren Catharina Magdalena Hudtwalcker (14.11.1752 Hamburg – 8.3.1806 Hamburg) (siehe: Hudtwalckerstraße), Witwe von Johann Wybrandt (gest. etwa 1791). Sie brachte aus ihrer ersten Ehe drei Kinder in die neue Ehe. Selbst blieb das Ehepaar kinderlos.

1807, ein Jahr nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau, ging Arnold Heise, weil er an das Eheleben gewohnt war, eine dritte Ehe ein. Diese führte er mit der 13 Jahre jüngeren Margaretha Maria von Behren (15.12.1760 Buxtehude – 26.4.1811 Hamburg), die seit 1792 die Witwe von Hieronymnus Färber gewesen war. Margaretha war Arnold Heises Mündel gewesen, die Tochter seines Onkels Otto von Behren. Auch diese Ehe blieb kinderlos. Seine Gattin aber brachte vier Kinder aus ihrer ersten Ehe mit. Doch auch diese Ehe weilte nicht lange. Vier Jahre nach der Hochzeit verstarb Heises dritte Frau 1811.

Nun zog Heise mit seiner unverheirateten Tochter Margarethe Amalie zu seiner ältesten Tochter Helene Maria Lucia und deren Ehemann. Dort lebte er gut 1 ½ Jahre und wurde von seinen beiden Töchtern umhegt. Dann zog er mit seiner unverheirateten Tochter in ein eigenes Domizil und wurde bis zu seinem Tod von seiner Tochter gepflegt.