Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Mildestieg

Barmbek-Nord (1914): Carl Julius Milde (16.2.1803 Hamburg – 19.11.1875 Lübeck), Maler, Lithograph.


Siehe auch: Bendixenweg
Siehe auch. Suhrsweg
Siehe auch: Corneliusstraße
Siehe auch: Morgensternweg

Carl Julius Milde war der Sohn der Bäckerstochter Johanna Catharina Milde, geb. Schinkel und des Gewürzkrämers Hans Christian Milde.

Seine künstlerische Ausbildung erhielt Milde u. a. bei dem Hamburger Maler Siegfried Bendixen (siehe: Bendixenweg) und auch bei Christopher Suhr (siehe: Suhrsweg).

„Seit 1822 Beschäftigung mit den mittelalterlichen Kunstdenkmälern der norddeutschen Umgebung: 1824 Studium an der Dresdner Akademie, dann 1825/26 an der Münchener Akademie bei Peter Cornelius [siehe: Corneliusstraße]. 1826 und 1830/32 Italienaufenthalte. Seit 1832 wieder in Hamburg, vorwiegend als Bildnismaler tätig; zum Speckterkreis gehörig [siehe: Otto-Speckter-Straße]. Mitbegründer des Hamburger Künstlervereins von 1832. Seit 1838 in Lübeck, dort vornehmlich als Restaurator und Konservator tätig,“ 1) schreibt die Kunsthistorikerin Gisela Jaacks.
Der ledige Milde baute auch „eine ca. 25.000 Stück umfassende Sammlung naturwissenschaftlicher Zeichnungen auf, (…). Besonders wertvoll waren Mildes auf das sorgfältigste gezeichnete Insektenbilder und mehr als 400 aquarellierte Darstellungen winziger bunter Käfer.
Nach einem Auftrag für die Innenraumgestaltung eines Lübecker Patrizierhauses entschloss sich Milde 1838 zur Übersiedelung nach Lübeck, wo er über sein bisheriges Metier hinausreichende Aufgaben in Angriff nahm. Seit 1841 war eine Anstellung als Zeichenlehrer am Lübecker Katharineum seine gesicherte materielle Existenz, während er sich als Künstler, Restaurator und Konservator der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit bespielhaft für die Erhaltung und Pflege von Kunst- und Baudenkmälern in Lübeck einsetzte. (…) [Er] half maßgeblich, den Abriss des Holsteintors zu verhindern.“ 2)

Über Mildes künstlerisches Werk heißt es in Wikipedia: „Mildes Arbeiten wurden so gerühmt, dass sich das preußische Kronprinzenpaar Friedrich und Victoria die Semlower Kirche ansah [komplette Neuausmalung der Kirche und auch der Glasfenster durch Milde] und Milde mit dem Entwurf und der Ausführung des von ihnen gestifteten Westfensters für den Kölner Dom beauftragten. Das Fenster, ein 22 m hohes Glasgemälde, entstand 1865–1870 in der Glaswerkstatt von Johann Jacob Achelius in Lübeck; es wurde 1877, zwei Jahre nach Mildes Tod, eingesetzt. (…)

Carl Julius Milde gehörte neben Ernst Gillmeister zu den hervorragenden Einzelpersönlichkeiten in der Geschichte der Glasmalerei des 19. Jahrhunderts in Norddeutschland.“ 3)[