Oldachstraße
Barmbek-Nord (1914): Julius Oldach (17.2.1804 Hamburg - 19.2.1830 München), Hamburger Maler.
Siehe: Suhrsweg
Siehe: Hardorffsweg
Siehe: Corneliusstraße
Siehe: Mildestieg
Siehe: Wasmannstraße
Julius Oldach war der Sohn von Catharina Maria Oldach, geborene Prediger und des Bäckermeisters Johann Friedrich Nikolaus Oldach.
Julius Oldach hatte bereits als Kind Unterricht bei den Hamburger Malern Gerd Hardorff (siehe: Hardorffsweg) und C. Suhr (siehe: Suhrsweg) genommen.

Im Alter von 17 Jahren ging Oldach nach Dresden, um dort von 1821 bis 1823 Geschichtsmalerei zu erlernen. Er kehrte nach Hamburg zurück, wo er mehrere Monate verblieb, und Familienbildnisse schuf. Dann ging er nach München an die Kunstakademie und lernte bei dem Maler Peter Cornelius (siehe: Corneliusstraße). Zur selben Zeit waren dort auch die fast gleichaltrigen Hamburger Maler Carl Julius Milde (siehe: Mildestieg) und Erwin Speckter. Zwischen ihnen hatte sich bereits in Hamburg eine innige Freundschaft entwickelt. 1) Das hier gezeigte Dreierbildnis soll „ein romantisches Freundschaftsbild [sein], das die Malweisen altdeutscher und -italienischer Künstler nachvollzieht und sich zugleich in die nazarenische Schule des Lübeckers Johann Friedrich Overbeck einfügt. Das gegenseitige Porträtzeichnen war damals unter befreundeten Künstlern Mode,“ 2) heißt es zu dem Bild auf der Website des „Museum Behnhaus Drägerhaus. Galerie des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne.“ Dort ist zu dem Bild außerdem zu lesen: „Dort [in München] kam es aber bald zu ernsten Störungen der Freundschaft. Erwins geniale Natur passte nicht mehr zur Sanftheit Mildes, und der ‚grimmige Oldach‘ war so finster und launisch, dass kaum mit ihm auszukommen war. Die ernsthaften Mienen der Dargestellten waren also nicht bloß ‚nazarenische Stilisierung‘, sondern Abbild der Realität.“ 3)
1827 kehrte Oldach mit den beiden Freunden nach Hamburg zurück und schuf hier weitere Porträts, „die sein unbedingtes Bemühen um wahrheitsgemäßen Ausdruck belegen (und offenbar nicht für den Verkauf bestimmt waren). Eine Tendenz zur Miniatur erwuchs aus dem Streben nach Konzentration und Verdichtung, die auch als ethischer Wert zu verstehen sind. (…).“ 4)

1829 reiste er nach Italien. Ihm war das dortige Klima empfohlen worden, da Oldach an Schwindsucht litt. „Er starb jedoch auf dem Weg dorthin in München. Sein Malerkollege Friedrich Wasmann [siehe: Wasmannstraße] (1805–86) nannte ihn einen Künstler, ‚der wie zur Selbstquälerei geschaffen, weder mit sich noch mit seiner Kunst fertig werden konnte.‘“ 5)
Oldach wurde nur 26 Jahre alt.