Waldingstraße
Wellingsbüttel (1950): nach dem Gründer von Wellingsbüttel "Waldingsbutli" oder "Walding".
Siehe auch: Nonnenstieg
Siehe auch: Waldreiterring
Siehe auch: Rantzaustraße
Siehe auch: Waldvogtstraße
Siehe auch: Von-Kurtzrock-Ring

Vor 1950 hieß die Straße Waldstraße. In der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Sudetendeutsche Straße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen gekommen war. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1950 bei Waldstraße und wurde dann umbenannt in Waldingstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Über die Besitzverhältnisse Wellingsbüttels und dessen Gründung heißt es im entsprechenden Wikipedia Eintrag: „Wellingsbüttel wurde erstmals 1296, als das Nonnenkloster Herwadeshude [siehe: Nonnenstieg] die Zehntabgabe in Form von Roggen und Hafer erwarb, urkundlich erwähnt und damals Waldingsbutle oder auch Waldegesbutle genannt. Der Name geht auf eine Gründung durch einen Sachsen namens Walding um 800 bis um 900 nach Christi zurück und das Dorf wird damals Waldingesgibudli geheißen haben.“ 1)
Es folgten in den folgenden Jahrhunderten mehrere Besitzwechsel. So war Wellingsbüttel im 14. Jhd. im Besitz der Ritterfamilie Struß (Strutz) (siehe: Strutzhang) und im 15. Jhd. gehörte Wellingsbüttel dem Nonnenkloster Herwardeshude, „das bereits das Zehntrecht besaß. Das Bremer Erzbistum bestritt jedoch das Recht des Klosters und nach längerem Streit erhielt das Erzbistum mit Hilfe des Rats der Stadt Hamburg 1482 gegen Erstattung der Pfandsumme sein Eigentumsrecht zurück.“1)
Im 16. Jhd. war Heinrich Rantzau (siehe: Rantzaustraße) Eigentümer; im 17. Jhd. Dietrich Reinkingk (siehe: Reinkingstraße) und im selben Jahrhundert die Familie von Kurtzrock (siehe: Von-Kurtzrock-Ring).
Später im 19. Jhd. erwarb 1888: „die Bankierswitwe Behrens das Gut von den Erben des Carl Jauch (1828–1888), baute das Herrenhaus um, starb aber bereits 1891. Neuer Besitzer wurde der Hamburger Kaufmann Otto Jonathan Hübbe, der es 1910 in die Alsterthal-Terrain-Gesellschaft m.b.H. einbrachte, die 1912 in der Alsterthal-Terrain-Actien-Gesellschaft (ATAG) aufging. Die ATAG parzellierte das Gut für den Eigenheimbau. (…) Später kaufte Friedrich Kirsten aus der Reedersfamilie Kirsten den Gutshof.
1937 wurde Wellingsbüttel ebenso wie einige andere Gemeinden im preußischen Landkreis Stormarn durch das Groß-Hamburg-Gesetz Teil Hamburgs. (…).“ 1)