Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Schmarjestraße

Altona-Altstadt (1950): Johs. Schmarje (21.3.1842 Moorrege -1922), Schriftsteller und Rektor in Altona.


Bereits 1943 wurde die Schmarjestraße als neuer Straßenname (alter Straßenname: Turnerstraße) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.

Nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, ergaben sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen. „insbesondere Namen aus dem niederdeutschen Raum“ und „Personen der schleswig-holsteinischen Geschichte“ sollten bei der neuen Straßennamensvergabe berücksichtigt werden.

Viele der für eine Umbenennung in Frage kommenden alten Straßennamen wurden in der NS-Zeit aber nicht mehr umbenannt. Eine Umbenennung nach den 1943 aufgelisteten neuen Straßennamen erfolgte für diverse Straßennamen dann nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. So wurde die Schmarjestraße1950 benannt.

Johannes Schmarje arbeitete von 1885 bis 1913 als Rektor der 1. Knaben-Mittelschule in Altona (Schauenburgerstraße, heute: Schomburgstraße). Damals gab es auch schon eine Mädchen-Mittelschule. Daneben war Schmarjes auch als Schriftsteller tätig. So gab er z. B.1910 das Buch „Die Nordmark, ein Heimatbuch“ heraus.

Schmarjes war Mitglied des 1836 gegründeten pädagogischen Vereins für Altona und Umgebung, der sich der Jugendbildung verschrieben hatte. Durch seine Arbeit als Rektor an der Jungen-Mittelschule erwarb sich Altona auf dem Mittelschulsektor in ganz Preußen einen besonders guten Ruf. Schmarjes Einsatz ist es zu verdanken, dass Altona 1911 schon 4 Jungen- und ebenso viele neunstuftige und zweizügige Mädchen-Mittelschulen aufweisen konnte.

Verheiratet war Schmarjes seit 1877 mit der Haushälterin Sophie Louise Dirksen (geb. 22.7.1849 Hohenrade bei Plön). Das Paar hatte mindestens zwei Kinder.1)