Störtebekerweg
Neugraben-Fischbek (1948): Klaus Störtebeker (15. Jhd.), Seeräuber.
Siehe auch: Simon-von-Utrecht-Straße
Siehe auch: Kersten-Miles-Brücke
Siehe auch: Gödeke-Michels-Weg
Siehe auch: Karpfangerstraße
Siehe auch: Ditmar-Koel-Straße
Siehe auch: Störtebeker Ufer
Vor 1948 hieß die Verkehrsfläche Birkenweg. In der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Somannshöhe umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen gekommen war. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung. Es blieb bis 1948 bei Birkenweg.
Die Kunsthistorikerin Gudula Mayr schreibt über Klaus Störtebeker, der um 1400 geköpft wurde und angeblich um 1360 in Wismar geboren sein soll, er sei: „einer der Hauptleute der so genannten Vitalienbrüder [gewesen], die spätestens ab 1398 in der Nordsee Handelsschiffe kaperten und dabei auch Hamburger Kaufleute erheblich schädigten“. 1) (Siehe dazu unter: Simon-von-Utrecht-Straße)
In Wikipedia heißt es über Störtebekers Werdegang: „Ins öffentliche Bewusstsein trat Störtebeker wohl nach der Vertreibung der Vitalienbrüder von Gotland als Kapitän der Likeddeler. Dort hatten die Vitalienbrüder, die sich als Freibeuter selbstständig gemacht hatten, von 1394 bis 1398 Schutz hinter den Mauern der Stadt Visby gesucht. Ursprünglich unterstützten sie König Albrecht von Schweden im Kampf gegen die dänische Königin Margarethe und betrieben dazu auch Seeräuberei in Nord- und Ostsee. Den Übergriffen auf die Schiffe der Dänen und Lübecker, die auf dänischer Seite standen, folgten bald Überfälle auf andere Schiffe der Hanse. Hierfür hatten die Vitalienbrüder Kaperbriefe erhalten. Damit konnten sie die erbeuteten Waren in Wismar frei auf dem Markt verkaufen. (…).
Beim Versuch, den Seehandel mit England und Holland vor Piratenangriffen zu schützen, verstärkten die Hanse und insbesondere die Hansestadt Hamburg die Verfolgung und Bekämpfung Störtebekers und Gödeke Michels‘. Störtebeker soll den überlegenen Hansekoggen mit seinen Schiffen aber immer wieder auf die hohe See entkommen sein.“2)
Gudula Mayr beschreibt das weitere „Schicksal“ Störtebekers wie folgt: „Im Herbst 1400 stellte eine Hamburger Flotte unter Führung der Ratsherren Hermann Lange und Nikolaus Schoke eine Gruppe von Vitalienbrüdern bei Helgoland. Unter den Gefangenen, die nach Hamburg gebracht wurden, befand sich wahrscheinlich auch Störtebeker. Sie wurden noch im selben Jahr auf dem Grasbrook enthauptet. (…)
Die spärlichen Fakten, der ungewöhnliche Name Störtebeker (der gerne als Hinweis auf piratische Trinkfestigkeit gedeutet wird) und das Fehlen herausragender Persönlichkeiten in der Geschichte der Hanse erwiesen sich als beste Voraussetzungen für eine blühende Legendenbildung, an die sich eine Umdeutung der Person Störtebekers im Sinne politischer und gesellschaftlicher Ideale im historischen Roman anschloss“1), resümiert Gudula Mayr.
In Wikipedia heißt es zum Störtebekerbild: Es „wird relativiert durch Forschungsergebnisse, die 2007 in den Hansischen Geschichtsblättern publiziert und am 26. Dezember 2007 in der NDR-Fernsehdokumentation Der wahre Schatz des Störtebeker‘ einem breiten Publikum vorgestellt wurden. Der Historiker Gregor Rohmann kommt zu dem Schluss, dass sich die historischen Quellen zu Klaus Störtebeker auf Johann Störtebeker, Kaufmann, Kapitän und Fehdehelfer aus Danzig beziehen. Johann Stortebeker wird erstmals in deutschen Gerichtsakten im April 1405 erwähnt. Demzufolge wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er eine Handelssperre preußischer Städte gegen England missachtet hatte. Johann Störtebeker wurde am 15. August 1400 von Albrecht von Holland zusammen mit 114 Vitalienbrüdern angeworben, um dessen schärfste Konkurrenz im Handel, die Hanse, zu schwächen. In diesem Abkommen wird ausdrücklich ein Johan Stortebeker genannt. 1413 wurde Kapitän Johann Störtebeker vom englischen König Heinrich V. mit 40 Mann Besatzung unter Vertrag genommen, um englische Handelsschiffe zu beschützen. Rohmann nimmt an, dass Geschichten und Berichte um den Piraten Klaus Störtebeker ihren Ursprung im Danziger Kapitän Johann Störtebeker haben. Sollte sich dies bestätigen, ist Störtebeker weder 1401 auf dem Hamburger Grasbrook hingerichtet worden, noch ist ‚Nicolao Störtebeker‘ aus dem Wismarer Verfestungsbuch mit dem Kapitän Störtebeker identisch. (…). Den Piraten Klaus Störtebeker hat es demnach nicht gegeben.“ 2)