Teutonenweg
Niendorf (1961): nach dem germanischen Volksstamm
Siehe zur Stellung der Frau bei den Germanen, unter: Germanenweg
Siehe auch zur Stellung der Frau, unter: Alemannenweg
Laut Wikipedia waren Teutonen: „ein germanisches Volk der Antike, das ursprünglich im heutigen Jütland lebte. Möglicherweise beziehen sich die nordjütischen Landschaftsnamen Thy und Himmerland auf Teutonen und Kimber [siehe: Kimbernstieg]. Die Teutonen wanderten um 120 v. Chr. gemeinsam mit den Kimbern aus Jütland aus und zogen bis nach Italien (siehe Kimbernkriege).(…)
Der römische Autor Plinius der Ältere berichtete als erster, dass die Teutonen an der Westküste Jütlands lebten, wahrscheinlich südlich der Kimbern, und dort vom Handel mit Bernstein profitierten. Neben wenigen Abweichungen siedelte Claudius Prolemäus den Stamm zwischen Elbe und Oder an und dies bestätigten auch andere antike Quellen. Nach den antiken Schriftstellern zwang eine verheerende Sturmflut die Teutonen schließlich zum Verlassen ihres Siedlungsraumes.
Dies lässt darauf schließen, dass die Autoren die Ambronen [siehe: Ambronendamm] im späteren Nordfriesland als Teil der Teutonen betrachteten. Die Teutonen dürften damit südlich der Widuu und nördlich der Eider, einschließlich der Halbinsel Angeln gewohnt haben. (…).
Als der Stamm der Kimbern um das Jahr 120 v. Chr. Jütland verließ, schlossen sich auch die Teutonen dem Zug an. Dieser führte die Stämme durch Germanien. (…).. Der Zug überschritt später den Rhein und verwüstete, wie Gaius Iulius Caesar berichtete, Gallien, bevor sie gegen die keltischen Belgier eine Niederlage erlitten. Die Germanen wandten sich nun gegen das römische Siedlungsgebiet und besiegten ein römisches Heer in der Schlacht bei Arausio im Jahre 105 v. Chr. Danach trennte sich der Zug. Während die Kimbern nach Spanien zogen, blieben die Teutonen in Gallien. Erst zwei Jahre später vereinigten sie sich erneut zu einem gemeinsamen Angriff auf das Römische Reich. Dabei erlitten die Teutonen unter ihrem König Teutobod in der Schlacht von Aquae Sextiae im Jahre 102 v. Chr. eine vernichtende Niederlage.
Nach der Schlacht werden die Teutonen in römischen Quellen nicht mehr genannt. (…).“ 1)
Zum Begriff „Teutonen“: Schon die Römer schrieben den Germanen „den Furor teutonicus, also die ‚teutonische Raserei‘, zu. Der Ausdruck wird meist dem römischen Dichter Marcus Annaeus Lucanus (39–65 n. Chr.) zugerechnet, in dessen Werk Bellum civile er nach heutiger Quelle erstmals auftaucht (Liber Primus, 255 f.). Er nahm damit Bezug auf einen vermeintlich herausstechenden Charakterzug des germanischen Volksstammes der Teutonen, der wütenden, auch mit sich selbst mitleidlosen, selbstvergessenen Raserei der Teutonen in der Schlacht. Der Ausdruck spiegelt den Schrecken wider, der die aufstrebende Römische Republik beim ersten Zusammentreffen mit germanischen Stämmen auf ihrem italienischen Gebiet im 2. Jahrhundert v. Chr. ergriffen hatte. (…). Auf vergleichbare Art und Weise wurden 2000 Jahre später die Deutschen aufgrund der sogenannten Hunnenrede des deutschen Kaisers im Ersten Weltkrieg propagandamäßig als barbarische Hunnen dargestellt. In der Zeit des nationalsozialismus wurde der Begriff ‚Teutone‘ wiederentdeckt und propagandistisch instrumentalisiert. (…).“ 1)
Beteiligung von Frauen in Kriegen
Plutarch schreibt über die Beteiligung von teutonischen Frauen in Kriegen: „Denn die Römer töteten fast alle, die herübergekommen waren und es nicht wagten, zurückzukehren, die übrigen verfolgten sie bis zum Lager und zu den Wagen. Hier kamen ihnen aber die Weiber mit Schwertern und Äxten bewaffnet entgegen und trieben unter gräßlichem und wütendem Geschrei die Fliehenden. wie die Verfolger zurück, jene als Verräter, diese als Feinde. Sie mengten sich mitten unter die Kämpfenden, rissen mit bloßen Händen den Römern die Schilde weg, fielen ihnen in die Schwerter und ließen sich mit unbesiegtem Mut zu Tode verwunden und in Stücke hauen. (...)
Die Römer trieben die Fliehenden bis zu ihren Verschanzungen zurück, und hier eröffnete sich ihnen ein höchst tragischer Anblick. Die Weiber standen in schwarzer Kleidung auf den Wagen und töteten die Flüchtlinge ohne Rücksicht, ob sie ihre Männer, ihre Väter oder ihre Brüder waren, mit eigenen Händen erdrosselten sie die kleinen Kinder, warfen sie unter die Räder und die Füße der Lasttiere und brachten sich dann selbst um. Eine hatte sich, wie man erzählt, an eine Deichsel gehängt, und an ihren Fersen hingen auf beiden Seiten die Kinder mit Stricken angebunden.“ 2)
Das Motiv der Frauen für ihre Taten war u. a. die Angst von den Siegern versklavt zu werden. „Funde beweisen, dass germanische Frauen bisweilen ihre Männer im Krieg begleiteten und mit ihren Schildern, Schwertern und Speeren, zum Teil auch mit Pfeil und Bogen, beerdigt wurden. Sie waren ebenfalls an Verwundungen gestorben und bekleidet mit langen Hosen aus Wolle, manchmal aus Hirschleder, und ärmellosem Pullover (…).“ 3)