Kimbernstieg
Niendorf (1974): nach dem germanischen Stamm der Kimbern.
Siehe auch: Teutonenweg
Siehe auch: Kimbernstraße
Siehe zur Stellung der Frau bei den Germanen, unter: Germanenweg
Siehe auch zur Stellung der Frau, unter: Alemannenweg
„Die Kimbern oder Zimbern (…) waren ein germanischer Volksstamm, der mutmaßlich aus dem nördlichen Jütland stammte (…). Gemeinsam mit den Teutonen [Teutonenweg] und Ambronen [Ambronendamm] zogen sie um das Jahr 120 v. Chr. aus ihrem Siedlungsgebiet im Norden Mitteleuropas nach Süden. (…),“ 1) heißt es in Wikipedia (siehe zu den Kimbern dort noch mehr Informationen).
Plutarch schreibt über das „Aufeinandertreffen“ von Römern und Kimbern und blickt dabei auch auf die Frauen der Kimern.
„Denn die Römer töteten fast alle [Kimbern und Teutonen], die herübergekommen waren und es nicht wagten, zurückzukehren, die übrigen verfolgten sie bis zum Lager und zu den Wagen. Hier kamen ihnen aber die Weiber mit Schwertern und Äxten bewaffnet entgegen und trieben unter gräßlichem und wütendem Geschrei die Fliehenden. wie die Verfolger zurück, jene als Verräter, diese als Feinde. Sie mengten sich mitten unter die Kämpfenden, rissen mit bloßen Händen den Römern die Schilde weg, fielen ihnen in die Schwerter und ließen sich mit unbesiegtem Mut zu Tode verwunden und in Stücke hauen. (...)
Die Römer trieben die Fliehenden bis zu ihren Verschanzungen zurück, und hier eröffnete sich ihnen ein höchst tragischer Anblick. Die Weiber standen in schwarzer Kleidung auf den Wagen und töteten die Flüchtlinge ohne Rücksicht, ob sie ihre Männer, ihre Väter oder ihre Brüder waren, mit eigenen Händen erdrosselten sie die kleinen Kinder, warfen sie unter die Räder und die Füße der Lasttiere und brachten sich dann selbst um. Eine hatte sich, wie man erzählt, an eine Deichsel gehängt, und an ihren Fersen hingen auf beiden Seiten die Kinder mit Stricken angebunden.“ 2)
Bei den Kimbern soll es auch Seherinnen und Priesterinnen gegeben haben. Darüber hat der griechische Geschichtsschreiber Strabo berichtet:
„Von den Kimbern berichtet man folgenden Brauch: Ihre Weiber, die mit den Männern zu Felde zogen, wurden von Priesterinnen begleitet, die die Gabe der Weissagung besaßen, Frauen mit grauem Haar in weißen Gewändern, die ihr Oberkleid aus spanischer Leinwand auf der Schulter mit Spangen befestigt hatten, einen ehernen Gürtel trugen und barfuss gingen. Diese gingen den Kriegsgefangenen durch das Lager mit dem Schwert in der Hand entgegen, bekränzten sie und führten sie dann zu einem ehernen Milchkessel, der etwa 20 Eimer fasste. Sie hatten hierzu eine Trittleiter; diese erstiegen sie und, über den Kessel gebeugt, schnitten sie jedem Gefangenen, der zu ihnen empor gehoben wurde, die Kehle durch. Aus dem Blut, das in den Milchkessel strömte, pflegten sie zu weissagen. Andere (Priesterinnen) schlitzten den Gefangenen den Leib auf und weissagten aus ihren Eingeweiden, indem sie den Ihrigen mit lauter Stimme Sieg verkündeten.“ 3)