Hessenweg
Niendorf (1961): nach dem Volksstamm der Hessen.
„Die Chatten […) waren ein germanischer Volksstamm, der im Bereich der Täler von Eder, Fulda und des Oberlaufes der Lahn seinen Siedlungsschwerpunkt hatte, was zu großen Teilen dem heutigen Niederhessen und Oberhessen, bzw. Nordhessen und z.T. Mittelhessen entspricht. Die Bezeichnung Hessen ist eine spätere Abwandlung des Stammesnamens der Chatten. Die Chatten sind damit die Namensgeber des modernen Hessen. (…).
Im Jahre 9 n. Chr. nahmen die Chatten an der Rebellion des Arminius [Arminiusstraße] gegen Varus teil und schlossen sich in den folgenden Jahren der anti-römischen Koalition unter Führung der Cherusker[Cheruskerweg] an. (…).Um ca. 58 n. Chr. kam es zu Kämpfen der Chatten mit ihren östlichen Nachbarn, den Hermunduren [Hermundurenweg], um einen salzführenden Grenzfluss (…).
69 n. Chr. beteiligten sich die Chatten am Batavenaufstand [Bataverweg] (…). Gemeinhin werden die Bataver, die im Gebiet der späteren Niederlande ansässig waren, als ein nach inneren Konflikten abgespaltener und ausgewanderter, früherer Teil der Chatten angesprochen.
83 n. Chr. und 85 n. Chr. kämpften römische Truppen des Domitian in den sogenannten Chattenkriegen gegen Chatten, die im Vorland von Mainz im Taunus und im Gießener Becken lebten. Dabei gelang den Römern die Unterwerfung des Gebietes der Wetterau, was ein Bestandteil der Germanienpolitik Domitians (Neuordnung der Grenze) war. In der Folge entstanden die Grenzbefestigungen des Taunus- und Wetteraulimes. (…)
162 n. Chr. fielen die Chatten in Obergermanien und Rätien ein, 170 n. Chr. plünderten sie die römische Provinz Belgica. Um 213 n. Chr. begingen chattische Frauen Suizid, um nicht in die römische Sklaverei verschleppt zu werden.“ 1)