Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Adalbertstraße

Osdorf (vor 1934): Prinz Adalbert von Hohenzollern (14.7.1884 Potsdam – 22.9.1948 La Tour-de-Peilz/Schweiz), Sohn von Kaiserin Auguste Victoria und ihrem Ehemann, dem letzten deutschen Kaiser Wilhelm II.


Siehe auch: Augustenpassage
Siehe auch: Joachimstraße
Siehe auch: Auguste-Victoria-Kai
Siehe auch: Hohenzollernring
Siehe auch: Kronprinzenstraße
Siehe auch: Kaiser-Friedrich-Ufer

Die Straße wurde in der Zeit des Nationalsozialismus benannt.

0006 Prince Adalbert of Prussia
Adalbert von Preußen, Aufnahme von Julius Schaarwächter, 1903.; Quelle: Julius Cornelius Schaarwächter, gemeinfrei, via Wikimedia Commons

Adalbert war der dritte Sohn Kaiser Wilhelms II. und seiner Frau, Kaiserin Auguste Victoria (siehe: Augustenpassage und Auguste-Victoria-Kai) sowie der Bruder des Kronprinzen Wilhelm von Preußen (siehe: Kronprinzenstraße) und der Enkel von Kaiser Friedrich III. (siehe: Kaiser-Friedrich-Ufer). Er erhielt eine streng militärische Erziehung; trat 1894 in die Kaiserliche Marine ein; besuchte die Marineschule in Kiel, um als Marineoffizier ausgebildet zu werden und wohnte am Kieler Hafen in der Villa Seelust. 1914 heiratete Prinz Adalbert von Hohenzollern Prinzessin Adelheid (Adi) von Sachsen-Meiningen (16.8.1891 Kassel - 25.4.1971 La Tour-de-Peilz). Dazu heißt es im Wikipedia Eintrag zu ihr: „Durch Heirat wurde sie Prinzessin von Preußen und Mitglied der kaiserlichen Familie im wilhelminischen Deutschland. Dem Brauch der Zeit entsprechend wurde sie öffentlich gemeinhin als Prinzessin Adalbert (nach ihrem Ehemann) bezeichnet.“ 1) Auch Adelheits Großvater sowie Onkel waren mit preußischen Prinzessinnen verheiratet gewesen, so dass es schon eine Verbindung beider Häuser miteinander gab. Durch die Heirat zwischen Adalbert und Adelheit wurde die Beziehung Preußens mit Sachsen-Meiningen enger geknüpft, was vorteilhaft für Preußen war, da Sachsen-Meiningen in der Deutschen Frage noch auf Seiten Österreichs gestanden hatte.

Das Paar bekam drei Kinder (geboren: 1915, 1917 und 1919). Das erste Kind starb noch am Tag seiner Geburt.

0006 Adelheid Sa Meiningen
Adelheid von Sachsen-Meiningen, etwa 1914; Quelle: Ernst Sandau, gemeinfrei, via Wikimedia Commons

Während der Prinz im Ersten Weltkrieg u. a. als Kommandant des Kleinen Kreuzers SMS Danzig fungierte, übernahm seine Frau - wie es die patriarchale Gesellschaft von einer Frau in ihrer gesellschaftlichen Stellung erwartete - sozial-karitative Aufgaben. So übernahm sie z. B. während des Ersten Weltkriegs die Schirmfrauenschaft für die „Prinzessin-Adalbert-Marinegenesungsheime“ am Kellersee (Schleswig-Holstein) und in Berchtesgaden für die Angehörigen der Seestreitkräfte und des Marinekorps sowie deren Ehefrauen.

In der damaligen Zeit gab es Ansichtspostkarten mit dem Portrait der Prinzessin zu kaufen. Zum Teil handelte es sich dabei um Wohlfahrtskarten, aus deren Erlös die Wohlfahrtsprojekte der Prinzessin während des Ersten Weltkriegs finanziell unterstützt wurden.

Nach der Novemberrevolution im Sommer 1919 zog die Familie nach Bad Homburg, wo sie zurückgezogen lebte. 1928 verlegte das Paar aus gesundheitlichen Gründen der Prinzessin seinen Wohnsitz in die Schweiz. Dort lebte das Paar „in den ersten Jahren unter dem Pseudonym‚ Graf und Gräfin von Lingen‘. Adalbert lebte zurückgezogen, nahm keinen Anteil an der deutschen Politik. Nach dem Tode ihres Mannes (…) unterhielt Adelheid außer zu ihrer Schwägerin, der Kaisertochter Viktoria Luise, kaum noch Kontakte zum Haus Hohenzollern.“ 1)