Auguste-Victoria-Kai
Steinwerder, seit 1902. Als Kai des Kaiser-Wilhelm-Hafens nach der deutschen Kaiserin Auguste Victoria benannt, siehe: Augustenpassage
Siehe auch: Joachimstraße
Siehe auch: Adalbertstraße, Osdorf, seit vor 1934: Prinz Adalbert von Hohenzollern (1884-1948), Sohn von Auguste Victoria und ihrem Ehemann, dem letzten deutschen Kaiser Wilhelm II.
„Im Stadtgebiet von Hamburg wurden kurz nach der Entstehung der Weimarer Republik politisch motivierte Umbenennungen nicht festgestellt. Die Namen von Fürsten, Prinzen und Politikern der Monarchie-Zeit überdauerten die ersten Jahre und wurden erst um 1928 in Frage gestellt. Um diese Zeit nämlich beantragte die Kommunistische Fraktion der Bürgerschaft die Umbenennung von sieben Straßen bzw. Kais, die nach Personen aus dem Kreis der kaiserlichen Familie der Hohenzollern benannt worden waren. Es handelte sich dabei um die Kaiser-Wilhelm-Straße, den Auguste-Viktoria-, Kaiser- und Kronprinzenquai sowie um das Kaiser-Friedrich-Ufer und Kaiserhöft. Sie unterbreitete eigene Vorschläge, darunter Namen wie Ferdinand Lassalle, Wilhelm Liebknecht, Karl Marx, Friedrich Engels, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.
Dieser Vorschlag und eine damit zusammenhängende Anfrage aus dem Jahre 1929 wurde von der Bürgerschaft bzw. vom Senat abgelehnt. In der Begründung des Senats aus dem Jahre 1929 heißt es: ‚Der Senat ist der Auffassung, daß der Idee des Volksstaates besser als durch die Änderung von historisch erklärbaren Straßen- und Kaibezeichnungen durch Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Verfassung gedient werden kann. Im übrigen hat der Senat bereits bewiesen, daß er bereit ist, Männer und Frauen, die sich um Hamburg oder die deutsche Republik Verdienste erworben haben, durch Benennung von Straßen nach ihrem Namen zu ehren. Er lehnt es ab, auf Vorschläge für staatliche Ehrungen einzugehen, die dem Demonstrationsbedürfnis einer den heutigen Staat bekämpfenden Gruppe entspringen.‘
In den Landherrenschaften von Hamburg scheinen allerdings einige politische motivierte Umbenennungen stattgefunden zu haben. Vor allem in Bergedorf wurde im Jahre 1922 vermutlich aus politischen Gründen der Kaiser-Wilhelm-Platz umbenannt, dann jedoch im Jahre 1924 rückbenannt.
Eine Umbenennung mit offensichtlicher politischer Motivation fand im Jahre 1922 in Altona statt. Auf Beschluß der Städtischen Kollegien wurden der Kaiser- und Kronprinzenplatz sowie die Kaiser- und Kronprinzenstraße und der Hohenzollernring umbenannt. An die Stelle der ersten vier Namen traten der Reihe nach Platz der Republik, Spritzenplatz, Museumstraße und Erzbergerstraße und an die Stelle von Hohenzollernring drei nach Sozialdemokraten benannte Straßen (Legienstraße, Von-Elm-Stieg, Von-Elm-Weg und Bebelallee).“ 1)