Lohengrinweg
Rissen (1945): Gralsritter, Hauptheld, Sohn Parzivals, mittelhochdeutsches Gedicht.
Siehe auch: Ortrudstraße, Isoldeweg, Sentastraße, Tristanweg, Parsifalweg, Rienzistraße
Lohengrin ist der Sohn des Gralskönigs Parzival und bleibt in den Erzählungen seltsam mutterlos. Wolfram von Eschenbach (gest. um 1220) berichtet, wie der junge Held in einem Schiff, von einem Schwan gezogen, der bedrängten Elsa, Herrscherin von Brabant, zu Hilfe eilt, sie heiratet – allerdings unter der Bedingung, dass sie nicht weiter nach seiner Herkunft fragt. Doch nach einigen sorglosen Ehe- und Regierungsjahren bricht Elsa dieses Frageverbot, und Lohengrin verschwindet so wundersam, wie er gekommen war. Die Brüder Grimm (siehe: Grimmstraße) haben diesen Sagenkern in ihren „Deutschen Sagen“ ausgestaltet: „Danach hat sich Elsa von Brabant, die Erbin des verwaisten Herzogsthrons, ihres Dienstmannes Friedrich von Telramund zu erwehren, dem sie angeblich ein Eheversprechen gegeben habe. Richard Wagner (siehe: Wagnerstraßenbrücke) baut in seiner Oper die Intrige zu einer ‚Haupt- und Staatsaktion’ aus, die in einer Gerichtsszene vor König Heinrich dem Vogler kulminiert. Auf der einen Seite steht die legitime Thronerbin Elsa, auf der anderen stehen mit fragwürdigen Thronansprüchen Telramund und seine Frau Ortrud.“ 1) Telramund bezichtigt Elsa des Mordes an ihrem Bruder Gottfried, der verschwunden ist, Ortrud will die Tat beobachtet haben. Doch in Wirklichkeit hat Ortrud den jungen Mann in einen Schwan verwandelt, der Lohengrin nach Antwerpen schipperte, um der bedrängten Elsa beizustehen. Allerdings unter der Bedingung: „Nie sollst Du mich befragen noch Wissens Sorge tragen, woher ich kam der Fahrt, noch wie mein Nam' und Art.“ Der „fremde, gottgesandte Mann“ wird als Heilsbringer und idealer Herrscher gezeichnet und soll mit dem Herzogtum Brabant belohnt werden: „Doch will der Held nicht Herzog sein genannt; ihr sollt ihn heißen ‚Schützer von Brabant‘.“
Text: Birgit Kiupel
Richard Wagner und Antisemitismus
Siehe dazu unter: Wagnerstraßenbrücke. Der Historiker Felix Sassmannshausen schreibt in seinem für das Land Berlin verfassten Dossier über Straßen- und Platznamen mit antisemitischen Bezügen in Berlin: „Wagner war überzeugter Antisemit und Verfasser der antisemitischen Schrift ‚Das Judentum in der Musik‘ (1850). Werk und Weltbild lassen sich u. a. deshalb nicht trennen.“2) Deshalb empfiehlt Sassmannshausen auch für die Lohengrinstraße „Umbenennung. “ 3)