Contastraße
Hoheluft-West (1901): Oberst Bernhard von Conta (21.12.1816 Weimar – 28.5.1899 Weimar), Kommandeur des hanseatischen Infanterieregiments (1866-1870)
Siehe auch die anderen Straßen im „Generalsviertel“ in Hamburg Eimsbüttel: Mansteinstraße, Wrangelstraße, Bismarckstraße, Tresckowstraß,; Kottwitzstraße, Gneisenaustraße, Tegetthoffstraße, Goebenstraße, Wrangelstraße, Moltkestraße.
Bereits 1983 forderte die SPD-Eimsbüttel, die Contastraße umzubenennen. Die Verkehrsfläche befindet sich im „Generalsviertel“, so benannt, weil dort viele Straßen nach ehemaligen Militärs heißen. In einer Broschüre mit dem Titel „Machen wir aus dem Generalsviertel ein Friedensviertel! Für Straßen des Friedens!“ schrieb die SPD-Eimsbüttel damals: „Wir wollen damit niemanden ärgern. Für uns ist dieser Vorschlag von wichtiger inhaltlicher Bedeutung. Wrangel, Moltke – und Mansteinstraße – dies sind keine Straßennamen wie viele andere. Bismarck, Goeben und Roon sind keine unbeschriebenen Blätter. Die Straßen des ‚Generalsviertels‘ sind benannt nach Politikern und Militärs, die u. a. für tausende und abertausende Kriegstote, die Unterdrückung von Freiheit und Demokratie mitverantwortlich zeichnen.“ 1)
Zur Contastraße schrieb damals die SPD Eimsbüttel in der oben genannten Broschüre: „Über nachfolgende preußische Soldaten konnten leider keine Lebensläufe mehr gefunden werden – Eines ist ihnen jedoch mit den bereits aufgeführten Militärs [Gneisenau, Moltke, Roon, Manstein, Wrangel, R. B.] gemeinsam: sie alle sind Vertreter einer Militärkaste gewesen, die die wichtigste Stütze des preußischen Königs und später des deutschen Kaisers wurde. Nur mit ihnen konnte Wilhelm I. seine imperialistischen Ziele sowie seine undemokratische Staatsführung durchsetzen.“ 2)
Über Contas Herkunft heißt es in Wikipedia: „Er war der Sohn des Präsidenten der Landesdirektion in Weimar, Karl von Conta und dessen Ehefrau Viktoria Friederike, geborene Weiß (1785–1842). Sein jüngerer Bruder Richard schlug ebenfalls eine Militärkarriere ein und brachte es bis zum Generalmajor.“3)
Conta schlug die Militärlaufbahn ein. „Als Premierleutnant und Kompanieführer nahm Conta (…) an der Niederschlagung der Badischen Revolution teil. (…). [Als Kommandeur] des II. Bataillons des neugebildeten 4. Garde-Regiments zu Fuß (…) nahm Conta 1864 am Krieg gegen Dänemark teil. Er war beim Gefecht und der Beschießung von Fredericia sowie der Belagerung von Düppel. Als Führer der Sturmkolonne 1 war Conta maßgeblich an der erfolgreichen Erstürmung der Düppeler Schanzen beteiligt. Während des Krieges gegen Österreich 1866 war Conta beim II. Reserve-Korps und wurde nach dem Friedensschluss am 30. Oktober 1866 zum Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 76 ernannt. (…) [Später wurde er Oberst und war am Deutsch-Französischen Krieg beteiligt.] (…). Er beteiligte sich an der Einschließung von Metz, machte die Gefechte bei Le Tappes, Bellevue, Voippy, Bellegarde, Santeau, Chilleurs aux Bois, Briare sowie Azay-Mazangé mit und kämpfte in den Schlachten bei Beaune-la Rolande und Le Mans. (…). Nach dem Frieden von Frankfurt wurde er am 3. Juni 1871 zum Kommandeur seiner Brigade ernannt und in dieser Stellung am 18. August 1871 zum Generalmajor befördert.“ 4)
Conta war seit 1846 verheiratet mit Valerie von der Marwitz (21.6. 1824 Stargard - 14. 10. 1908 Weimar). Das Paar bekam mehrere Kinder.