Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Kottwitzstraße

Hoheluft-West (1949): Hugo Freiherr von Kottwitz (6.1.1815 Wahlstatt – 13.5.1897 Stuttgart), General, Kommandant der Hanseatischen Infanteriebrigade im Krieg 1870/71.


Siehe auch die anderen Straßen im „Generalsviertel“ in Hamburg Eimsbüttel: Mansteinstraße, Wrangelstraße, Bismarckstraße, Tresckowstraße, Contastraße, Gneisenaustraße, Tegetthoffstraße, Goebenstraße, Wrangelstraße; Moltkestraße.

Vorher hieß die Straße Blücherstraße.

Über Kottwitz‘ Herkunft heißt es in Wikipedia: „Er war der Sohn von Karl Emil Rudolf Freiherr von Kottwitz (1785–1857) und dessen Ehefrau Auguste, geborene von Birckhahn (1791–1863).“ 1)

Kottwitz war 17 Jahre alt, als seine militärische Laufbahn begann. Er trat dem Infanterie-Regiment der Preußischen Armee in Breslau bei und machte fortan auf militärischem Gebiet Karriere, indem er an den folgenden Kriegen teilnahm.

„Für die Dauer des mobilen Verhältnisses anlässlich des Krieges gegen Frankreich wurde Kottwitz am 18. Juli 1870 zum Kommandeur der 33. Infanterie-Brigade ernannt. (…). Kottwitz war beteiligt an der Einschließung von Metz, Toul und Paris. Im November 1870 war er Teil des deutschen Vorstoßes in Richtung Le Mans. Der erfolgreiche Angriff seiner Brigade auf den Ort Loigny und die anschließende Behauptung dieser Position war mit entscheidend für den Sieg in der Schlacht bei Loigny und Poupry am 2. Dezember 1870. Nach der Eroberung von Orléans war er beteiligt am entscheidenden Sieg über die Loirearmee bei Le Mans. (…)

Nach Kriegsende in seiner Stellung als Kommandeur der 33. Infanterie-Brigade bestätigt, wurde Kottwitz am 13. Juli 1874 mit dem Rang als Divisionskommandeur zu den Offizieren von der Armee versetzt und nach Württemberg kommandiert. (…),“ 2) heißt es in Wikipedia.

1877 wurde er Kommandeur der 1. Division in Königsberg, „die Kottwitz bis zum 4. Februar 1878 befehligte. Anschließend wurde er unter Verleihung des Roten Adlerordens I. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern mit Pension zur Disposition gestellt. Aus Anlass des 25. Jahrestages der Schlacht bei Loigny und Poupry verlieh ihm Wilhelm II. am 2. Dezember 1895 den Charakter als General der Infanterie.“ 3)

Bereits 1983 hatte die SPD-Eimsbüttel gefordert, die Kottwitzstraße umzubenennen. Die Verkehrsfläche befindet sich im „Generalsviertel“, so benannt, weil dort viele Straßen nach ehemaligen Militärs heißen. In einer Broschüre mit dem Titel „Machen wir aus dem Generalsviertel ein Friedensviertel! Für Straßen des Friedens!“ schrieb die SPD-Eimsbüttel damals: „Wir wollen damit niemanden ärgern. Für uns ist dieser Vorschlag von wichtiger inhaltlicher Bedeutung. Wrangel, Moltke – und Mansteinstraße – dies sind keine Straßennamen wie viele andere. Bismarck, Goeben und Roon sind keine unbeschriebenen Blätter. Die Straßen des ‚Generalsviertels‘ sind benannt nach Politikern und Militärs, die u. a. für tausende und abertausende Kriegstote, die Unterdrückung von Freiheit und Demokratie mitverantwortlich zeichnen.“4)

Zur Kottwitzstraße schrieb damals die SPD Eimsbüttel in der oben genannten Broschüre: „Über nachfolgende preußische Soldaten konnten leider keine Lebensläufe mehr gefunden werden – Eines ist ihnen jedoch mit den bereits aufgeführten Militärs [Gneisenau, Moltke, Roon, Manstein, Wrangel, R. B.] gemeinsam: sie alle sind Vertreter einer Militärkaste gewesen, die die wichtigste Stütze des preußischen Königs und später des deutschen Kaisers wurde. Nur mit ihnen konnte Wilhelm I. seine imperialistischen Ziele sowie seine undemokratische Staatsführung durchsetzen.“ 5)

Verheiratet war Kottwitz seit 1839 mit Adelaide Rosalie Charlotte von Eicke (1819–1892). Das Paar hatte mehrere Kinder.